UNHCR
Über 122 Millionen Menschen auf der Flucht

Der Ostkongo wird seit Jahren von Konflikten beherrscht. Vor allem der Einmarsch von M23-Milizen in der Provinzhauptstadt Goma im Januar hatte international für Schlagzeilen gesorgt. Die Miliz behauptet, die im Kongo lebenden Angehörigen der Tutsi-Volksgruppe zu schützen. Bei dem Konflikt geht es aber auch um die Kontrolle über die reichhaltigen Bodenschätze in der Region, etwa Coltan und Gold. Millionen Menschen sind infolge auf der Flucht. | Foto:  epd-bild/Judith Raupp
  • Der Ostkongo wird seit Jahren von Konflikten beherrscht. Vor allem der Einmarsch von M23-Milizen in der Provinzhauptstadt Goma im Januar hatte international für Schlagzeilen gesorgt. Die Miliz behauptet, die im Kongo lebenden Angehörigen der Tutsi-Volksgruppe zu schützen. Bei dem Konflikt geht es aber auch um die Kontrolle über die reichhaltigen Bodenschätze in der Region, etwa Coltan und Gold. Millionen Menschen sind infolge auf der Flucht.
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Genf (epd). Mehr als 122 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Verfolgung. Damit stieg die Zahl laut Weltflüchtlingsbericht der Vereinten Nationen binnen Jahresfrist um rund zwei Millionen an. Hauptursachen seien große Konflikte wie im Sudan, in Myanmar und in der Ukraine, erklärte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf zur Veröffentlichung am Donnerstag.

Seit einem Jahrzehnt habe sich das Ausmaß der globalen Flüchtlingskrise immer weiter verschärft. Ende April seien insgesamt 122,1 Millionen Kinder, Frauen und Männer vertrieben gewesen. Doch während sich die Zahl der gewaltsam vertriebenen Menschen in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt habe, sei die Finanzierung für das UNHCR heute in etwa auf demselben Niveau wie 2015. Die anhaltenden Kürzungen der humanitären Hilfe seien unhaltbar und machten Menschen auf der Flucht noch verletzlicher.

Filippo Grandi, der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, forderte die Weltgemeinschaft auf, ihre diplomatischen Anstrengungen zu verdoppeln. Ziel müsse es sein, Frieden zu schaffen und dauerhafte Lösungen für Menschen auf der Flucht zu finden. Ein Hoffnungsschimmer sei die Rückkehr vieler geflüchteter Menschen in ihre Heimatregionen in Syrien in den vergangenen sechs Monaten nach jahrelangem Krieg und Massenvertreibungen.

Aufgrund der Rückkehr in Heimatregionen oder -länder sank die Zahl der Vertriebenen laut UNHCR seit dem Jahreswechsel wieder etwas: Ende Dezember hatte sie einen Höchststand von 123,2 Millionen erreicht.
Dabei nahmen die Binnenvertriebenen, die vor Konflikten innerhalb des eigenen Landes flüchten müssen, den größten Anteil ein. Ihre Zahl wuchs dem Bericht zufolge bis Ende 2024 um 6,3 Millionen auf 73,5 Millionen. Die Zahl der Flüchtlinge bezifferte das UNHCR Ende 2024 auf 42,7 Millionen. Flüchtlinge verlassen ihr eigenes Land und suchen Schutz in anderen Staaten.

Mit 14,3 Millionen Menschen auf der Flucht hat der Krieg im Sudan den Zahlen zufolge die inzwischen größte Vertreibungskrise der Welt verursacht. Dahinter folgen Syrien (13,5 Millionen Menschen), Afghanistan (10,3 Millionen Menschen) und die Ukraine (8,8 Millionen Menschen).

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