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Vom Ich zum Wir

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Zwei anstrengende Jahre liegen hinter und eines vor uns. Wenn ich rekapituliere, was in den vergangenen Monaten alles schief-gelaufen ist, ist es leicht, mit dem Finger auf andere zu zeigen, und schwer, ganz bei mir selbst zu bleiben.

Von Katja Schmidtke

Das große Pandemie-Management kann ich nicht ändern, aber meinen Umgang mit Frust, Wut, Hilflosigkeit – den bestimme ich bis zu einem gewissen Grad selbst. Für mich liegt darin ein Schlüssel zur Freiheit und auch zum Frieden.

Auf den ersten Blick mag es egoistisch sein, inmitten einer Pandemie, die wie kaum eine andere Krise Solidarität erfordert, mich ins Zentrum zu stellen: Ich! Ich! Ich! Ich möchte, ich will, ich brauche! Aber es geht mir an dieser Stelle nicht um mehr oder weniger profane Wünsche und Forderungen, sondern um die Bedürfnisse dahinter. Mich ernst zu nehmen, mich nicht zu verlieren und in all diesem Chaos bei mir zu bleiben – das erscheint mir aus einem Grund essentiell wichtig: Gut für mich zu sorgen, ist die Basis dafür, dass ich für andere sorgen kann. So können wir vom Ich zum Wir kommen.

Dieser Weg funktioniert in unseren Familien und Gemeinden. Wir wissen, dass wir in unserer Vielfalt dennoch gleich sind, vor allem gleich geliebt. Es ist Ausdruck unseres Glaubens, unseren Nächsten so zu lieben wie uns selbst.

Wenn wir für andere nur Häme übrighaben, uns erheben, wenn wir Recht haben wollen bis aufs Blut und Misstrauen säen – was sagt das über uns? Wie viele unserer Bedürfnisse haben wir übergangen, wie oft haben wir andere unsere Grenzen überschreiten lassen, dass wir jetzt die Grenzen anderer überschreiten? Das Ego ist so groß geworden, dass es das Selbst ganz überschattet. Lassen wir Gottes Liebe Licht in dieses Dunkel bringen!

Katja Schmidtke | Foto: Steffen Wolf
Autor:

Katja Schmidtke

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