Glaubensserie (10): Gerecht aus Glauben
Eine Provokation für die Leistungsgesellschaft

- Wer Anerkennung will, muss Leistung bringen. Das scheint das Credo unserer Gesellschaft zu sein. Nicht so bei Gott – seine Anerkennung und Gnade sind ein Geschenk seiner Zuwendung und Liebe.
- Foto: Andrey Bandurenko – stock.adobe.com
- hochgeladen von Online-Redaktion
Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? Mit dieser Frage hat Martin Luther gerungen, denn er hatte ihn sich zunächst als gerechten, richtenden Gott vorgestellt. Gerechtigkeit beziehen wir heute eher auf die Güterverteilung, die Umwelt und unser Zusammenleben.
Von Susanne Ehrhardt-Rein
Als Martin Luther am 17. Juli 1505 am Tor des Augustinerklosters in Erfurt um Einlass und Aufnahme in den Orden bat, wurde er gefragt: „Quid petis?“ – „Wonach verlangst du?“ Er antwortete mit der vorgeschriebenen Formel: „Misericordiam dei et vestram.“ – „Nach Gottes und Eurem Erbarmen.“
Für den jungen Mönch beginnt damit ein Weg der Suche und des existentiellen Ringens. Denn Gott war für ihn derjenige, der die Gebote gegeben hatte und auf deren Einhaltung bestand.
Autor:Online-Redaktion |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.