Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 - Dem Dorffunk sei Dank

G+H Nr. 20 vom 17. Mai 2020 | Foto: G+H

Es gibt Dinge, auf die ist einfach Verlass - selbst in Krisenzeiten. Auf Nudeln mit Tomatensoße zum Beispiel. Geht immer, zur Not mehrmals die Woche. Oder auf den Regen nach dem Fensterputzen. Läuft, im wahrsten Sinne des Wortes, und ohne, dass es dafür eine meteorologisch Erklärung gäbe. Und dann ist da noch etwas. Das funktioniert, trotz Maskenpflicht und Mindestabstand: der Dorffunk. 

Ganz besonders gut funktioniert der in Neunkirchen im Westerwald. Dort hat Pfarrerin Anja Jacobi die alte Dorfsprechanlage für Andachten während der Corona-Krise wieder flott gemacht. Die Gemeinde in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zählt nach Angaben des rheinland-pfälzischen Gemeinde- und Städtebundes zu den letzten Ortschaften im Land mit einem funktionsfähigen Gerät dieser Art. Der 60 Jahre alte klobige graue Kasten hatte bis dahin ein vermutlich gelangweiltes Dasein auf dem Rathausdachboden des 600-Einwohner-Ortes gefristet. Doch seit Gründonnerstag kommt Leben in die insgesamt 30 Lautsprecher, die über das Dorf verteilt sind. An jedem Sonntagmorgen beschallt Pfarrerin Jacobi die Straßen mit 15-minütigen Impulsen: Auf ein kurzes, mit dem Handy aufgenommenes Orgelspiel folgen geistliche Gedanken, ein Bibel-Psalm, Gebete und Segen. Klasse, auch so geht Dorffunk: "Komm sag es allen weiter, ruf es in jedes Haus hinein!"

Lautsprecheranlagen sind oft, neben Bratwurst und Kinderspielen, eine unverzichtbare Komponente bei den alljährlichen Freiluftgottesdiensten an Himmelfahrt. Doch wegen Corona ist alles anders - und bleibt doch wie gehabt. Mehr dazu erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung. Gute Lektüre!

Aktuelles

  • Proteste: Nicht nur besorgte Bürger gehen auf die Straße. Die „Hygiene-Demonstrationen“ sind auch für manche Christen anschlussfähig, meint der Leipziger Politikwissenschaftler und Religionssoziologe Gert Pickel.
  • Lockerungsübung: In Sachsen- Anhalt sind die Corona-Beschränkungen gelockert worden. Das betrifft auch den kirchlichen Bereich. Wie sich die Evangelische Landeskirche Anhalts darauf eingestellt hat und mit der Situation umgeht, erläutert Anhalts Kirchenpräsident Joachim Liebig im Gespräch mit Willi Wild. 
  • Gedenkkultur: In einem Projekt der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt entstand ein virtueller Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte Lichtenburg-Prettin. Darf man das? 
  • Planänderung: Eigentlich sollten die Passionsspiele in Oberammergau vergangene Woche starten. Nun wird Rochus Rückel als Jesus erst 2022 zu erleben sein. Für ihn bietet die Pause die Möglichkeit, sein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik zu beenden. Mit Barbara Just sprach er über Glaube und Wissenschaft. 

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Autor:

Beatrix Heinrichs

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