EKM Synode
Tagung startet mit Bericht des Landesbischofs

Landesbischof Friedrich Kramer bei seinem Bericht
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Erfurt (epd) - Die Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) nimmt heute  ihre viertägigen Herbstberatungen im Erfurter Landeskirchenamt auf. Am Eröffnungstag wird Landesbischof Friedrich Kramer seinen traditionellen Bericht halten, wie die Landeskirche  mitteilte. Angesichts zahlreicher Krisen in der Welt sei es an der Zeit, einander wieder anzusehen und die Ohren füreinander zu öffnen, mahnte der Landesbischof im Erfurter Landeskirchenamt. Dies gelte etwa für die Aufarbeitung der Corona-Pandemie, aber auch für den Weg zum Frieden im Ukraine-Krieg und den Klimaschutz.

Im Ukraine-Konflikt komme der Kirche eine besondere Bedeutung zu, wenn sie sich auf ihre eigene Rolle konzentriere. Dazu zählten die Lieferung von Hilfsgütern, die Aufnahme fliehender Menschen und die seelsorgerliche Begleitung. Die politisch Verantwortlichen müssten dazu gedrängt werden, diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die Anderen Leid zufügen. Zugleich betonte Kramer die Notwendigkeit zur gewaltlosen Konfliktlösung als kirchlichem Auftrag. Er wisse, dass seine ablehnende Haltung etwa zu Waffenlieferungen an die Ukraine innerkirchlich umstritten sei.

Auch innerkirchlich gelte es Augen und Ohren zu öffnen. Als beispielgebend nannte Kramer die Einrichtung einer Meldestelle für Missbrauch und sexualisierte Gewalt in der EKM sowie ihren Vorgängerkirchen. Sie habe im Juni vergangenen Jahres ihre Arbeit aufgenommen. Bislang hätten sich 30 Betroffene gemeldet.
Die Landessynode als Kirchenparlament besteht aus 80 Mitgliedern und kommt zweimal im Jahr zusammen. Zu den Aufgaben der Abgeordneten, der Synodalen, gehören unter anderem die Kirchengesetzgebung und der Beschluss über den Haushaltsplan.

Ebenfalls am Mittwoch debattiert die Synode die Umstellung der Buchführung von traditionellen Haushaltsplänen hin zu einer bilanzorientierten Methode.

Voraussichtlich am Donnerstag berichtet der Anerkennungsausschuss DDR-Unrecht über den Stand seiner Beratungen nach der Konstituierung des Gremiums Mitte Oktober. Den Angaben zufolge wurden bereits mit vier Antragstellern Anerkennungsvereinbarungen getroffen, acht weitere Fälle würden noch beraten, hieß es. Untersuchungsgegenstand sei jeweils die Klärung, inwieweit Verantwortungsträger der beiden Vorgängerkirchen der EKM an einer Benachteiligung beziehungsweise Verfolgung von SED-Unrechtsopfern mitgewirkt oder nachweislich keine möglichen Schritte zu deren Schutz unternommen haben.

Thema der Synode wird überdies die zunehmende Zahl an unbesetzten Pfarrstellen sein. Vor allem im ländlichen Raum sorge ein Mangel an Bewerbern dafür, dass sich viele Stellen nicht mehr mit studierten Theologen besetzen ließen, hieß es. Eingebettet in die Synode ist zudem die Jugendsynode der EKM. Sie tritt am Freitag zu ganztägigen Beratungen zusammen.

Die Landessynode der EKM besteht aus 80 Mitgliedern. Sie tritt in der Regel zweimal im Jahr zu öffentlichen Sitzungen zusammen.

Autor:

Online-Redaktion

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