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Unsere Seite 1 - Reformation geht weiter
- hochgeladen von André Poppowitsch
In einer Woche, am 31. Oktober, ist es wieder soweit. Es ist Reformationstag – und damit ein Feiertag, dessen Sinnhaftigkeit vor kurzem Grund für politische Diskussionen sorgte.
Von André Poppowitsch
Nun hat vielleicht der Eine oder die Andere gedacht oder gehofft, dass das Thema Reformation mit den zehn Jahren Luther- bzw. Reformationsdekade und der Feier des 500. Jahrestages der Veröffentlichung von Luthers 95 Thesen am 31. Oktober 2017 durch gewesen sei. Doch weit gefehlt.
Einige 500-jährige Jubiläen wurden und werden seitdem gefeiert: 500 Jahre Bibelübersetzung, 500 Jahre erste evangelische Pfarrhäuser, 500 Jahre Bauernkrieg und – in diesem Jahr – 500 Jahre Gottesdienst in deutscher Sprache. Luther prägte nicht nur unsere Sprache heute, indem er bei der Bibelübersetzung „dem Volk aufs Maul“ schaute. Ihm und anderen Reformatoren war es auch wichtig, dass die Gläubigen verstehen können, was im Gottesdienst am Altar geschieht und von der Kanzel gepredigt wird.
Zwar gab es auch vor 1525 in den Städten der Reformation Gottesdienste in deutscher Sprache. Luther war es wichtig, dass nicht nur die lateinischen Texte der katholischen Messe ins Deutsche übersetzt werden, sondern dass Menschen tatsächlich in die Lage versetzt werden, den Gottesdienst mitzufeiern. So nahm er die Musik im Gottesdienst gleich mit in den Blick. Am 20. Sonntag nach Trinitatis im Jahr 1525 wurde erstmals Luthers Deutsche Messe in Wittenberg gefeiert, um die Jahreswende 1525/1526 erschien sie in gedruckter Form.
Und auch für Kirchen sind Reformen nicht nur ein inhaltsleeres Wort. Angesichts sinkender Mitgliederzahlen, schrumpfende Einnahmen und der Frage nach ihrer gesellschaftlichen Relevanz ist die Phrase „ecclesia semper reformada est“ („Die Kirche muss beständig reformiert werden“) eine klare Aufgabe. Grund genug, den Reformationstag zu feiern und sich dessen bewusst zu sein.
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Autor:André Poppowitsch |
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