Schulordnung
Wohlfahrtsverbände kritisieren geplante Reform

- Foto: epd-bild/Detlef Heese
- hochgeladen von Online-Redaktion
Neudietendorf (epd). Der Paritätische Wohlfahrtsverband warnt vor den Auswirkungen der geplanten Änderungen an der Thüringer Schulordnung auf die Gemeinschaftsschulen. Die Vorschläge der Landesregierung stellten einen nicht nachvollziehbaren Eingriff in ein erfolgreiches System dar, teilte der Paritätische am Dienstag in Neudietendorf mit. Insbesondere die Abkehr vom Prinzip des längeren gemeinsamen Lernens gefährde die Gemeinschaftsschulen in ihrem Bestand.
Auch das Recht der Schulkonferenzen auf Mitbestimmung wird laut Parität durch die geplante Verordnung eingeschränkt. Die Gestaltungs- und Beschlusshoheit der Schulen werde untergraben und ein funktionierendes System ohne Notwendigkeit verändert. Schulautonomie müsse gewahrt bleiben, damit Schulen individuell und passgenau über ihre Notengebung, Leistungseinschätzung und Versetzungsentscheidungen entscheiden können, forderte der Wohlfahrtsverband.
Der Verband kritisierte zugleich die knappe Anhörungsfrist. Ein öffentlicher Diskurs habe im Vorfeld nicht stattgefunden. Dabei würde das pädagogische Konzept der freien sowie staatlichen Gemeinschaftsschulen im Land durch die geplanten Änderungen massiv beeinträchtigt. Die Ziele, eine individuelle Förderung unabhängig von der sozialen Herkunft zu gewährleisten, seien in Gefahr.
In Thüringen gibt es derzeit 82 Gemeinschaftsschulen. Sie umfassen in der Regel die Klassenstufen 1 bis 12. Gemeinschaftsschulen können dabei mit einer Grundschule oder auch mit einem Gymnasium kooperieren.
Autor:Online-Redaktion |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.