Martinsfeste
Laternen, Umzüge und Gottesdienste
- Foto: Landeskirche Anhalts
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Dessau: Die traditionellen Martinsfeste sind um den 11. November ein beliebter Anlass, um zu Andachten zusammenzukommen, gemeinsam mit Laternen durch die Orte zu gehen und sich miteinander an Martinsspielen zu erfreuen.
Von Uwe Kraus
Die Feste erinnern an St. Martin und finden oft in Zusammenarbeit von evangelischen und katholischen Gemeinden statt. Bei den Laternen-Umzügen werden Lieder wie „Martin ist ein guter Mann, zündet ihm die Lichter an“, „Ich geh’ mit meiner Laterne“, „Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind“ oder „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne“ gesungen.
Mit dem Teilen von Martinshörnchen am Martinsfeuer wird an die Tugend erinnert, etwas von seinem eigenen Wohlstand abzugeben. In manchen Gemeinden wird Geld für Hilfsprojekte gesammelt.
Martin von Tours wurde um 316 in Ungarn geboren. Er war Sohn eines römischen Tribuns und kam als Soldat nach Gallien. Der Legende nach ritt er an einem Wintertag an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Der Mann tat ihm so leid, dass Martin mit dem Schwert seinen warmen Mantel teilte und dem Bettler eine Hälfte schenkte. In der Nacht erschien ihm der Bettler im Traum und gab sich als Jesus Christus zu erkennen. Nach diesem Erlebnis ließ sich Martin taufen und im christlichen Glauben unterrichten. Im Jahr 371 wurde er zum Bischof von Tours gewählt. Er starb am 11. November 397 in Tours. Durch sein demütiges Leben wurde Martin berühmt. Der Bischof war besonders für seinen asketischen Lebensstil bekannt und wurde nach seinem Tod vom Papst heiliggesprochen. Seither gilt St. Martin als Schutzpatron der Bettler, Schneider, Soldaten, Waffenschmiede und Haustiere.
Die Lichterumzüge sind auch das Relikt alter spätherbstlicher Feuer- und Lichtbräuche. Der Martinstag war besonders auf dem Land von Bedeutung: Die Ernte war eingebracht, der Wein gekeltert, und die Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn. Am Martinstag wurde zudem das Wirtschaftsjahr abgeschlossen.
Einige Martinsfeste in Anhalt im Überblick:
7. November:
17 Uhr Dessau, Umzug ab Mauerschule zur Pauluskirche
18 Uhr Radisleben
9. November:
17 Uhr Martinsfest in Prosigk
10. November:
17 Uhr, Nienburg, Martinsspiel & Umzug ab Klosterkirche
17 Uhr, Güntersberge, Andacht & Umzug zum Martinitag
11. November:
16.30 Uhr, Ballenstedt, St. Nicolai (Martinsspiel & Umzug)
16.30 Uhr, Bernburg, Karlsplatz (Umzug mit Reiter zur Martinskirche)
16.30 Uhr, Rathmannsdorf
17 Uhr, Raguhn, Kirchplatz (Martinsfeier & Umzug)
17 Uhr, Dessau, Kreuzkirche (Gottesdienst und Umzug)
17 Uhr, Neudorf (St. Martins-Andacht & Umzug)
17 Uhr, Roßlau (Umzug von der Katholischen Kirche nach St. Marien)
17 Uhr, Zerbst, St. Jakobus und St. Bartholomäi
17 Uhr, Coswig, St. Nicolai mit Umzug
17 Uhr, Steutz
17.30 Uhr Köthen, Marktplatz, Umzüge von den Kitas dorthin
12. November:
17 Uhr, Wulfen
17 Uhr, Wolfen-Nord, Christophorushaus
17 Uhr, Rodleben
17 Uhr, Kleinleitzkau
14. November:
17.30 Uhr, Osternienburg, Umzug von der Kirche zur Feuerwehr
17.30 Uhr, Harzgerode (St. Martins-Andacht & Umzug)
17.30 Uhr, Gernrode, Martinsfest mit Martinshörnchen und Umzug
18 Uhr, Schielo, St. Martins-Andacht & Umzug
15. November: 17 Uhr, Quellendorf (Martinsfest)
17 Uhr, Grochewitz
Autor:Uwe Kraus |
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