Generation Erfahrung

Freudensprung: Wer so vital ist, will sich noch nicht zur Ruhe setzen.  | Foto: epd-bild
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Die Zahl der Arbeitnehmer in Deutschland nimmt in den kommenden Jahren ab, das Alter für den Renteneintritt steigt. Experten empfehlen daher Unternehmen, die Potenziale älterer Beschäftigter stärker zu nutzen.

Unternehmen sollten einer Experten-Studie zufolge viel stärker als bislang ältere Arbeitnehmer integrieren. Angesichts einer langfristig zurückgehenden Zahl an Arbeitnehmern könnten ältere Beschäftigte für Unternehmen besonders wertvoll sein, heißt es in einer Studie der Bertelsmann Stiftung. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verwies auf die guten Erfahrungen der Betriebe mit älteren Mitarbeitern. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mahnte mehr spezielle Weiterbildungen und Gesundheitsförderungen an.
Die arbeitende Bevölkerung könne Schätzungen zufolge von derzeit 49 Millionen Menschen bis zum Jahr 2035 auf bis zu 41 Millionen zurückgehen, erklärte die Bertelsmann Stiftung. Zugleich steige das Zugangsalter für die Rente an. Die Integration von älteren Menschen in den Arbeitsmarkt sei eine vielversprechende Möglichkeit, drohenden Fachkräfteengpässen zu begegnen.
Die Arbeitslosenquote der 55- bis 65-jährigen Arbeitnehmer sei zwar in den vergangenen zehn Jahren von 8,9 auf 6,8 Prozent zurückgegangen. Sie habe jedoch im Jahr 2016 noch um 0,7 Prozentpunkte höher gelegen als die allgemeine Arbeitslosenquote. Von den über 55-Jährigen ist den Angaben zufolge gut jeder zweite (51,4 Prozent) sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Beschäftigungsquote in allen Altersgruppen lag hingegen bei fast 58 Prozent.
Arbeitgeber, Verbände und Politik sollten noch stärker attraktive Rah-
menbedingungen und Arbeitsplätze für Ältere schaffen, hieß es. Die »Generation Erfahrung« habe in der Regel ein hohes Maß an Lebens- und Berufserfahrung. Zudem besäßen ältere Menschen oftmals ein ausgeprägtes Verantwortungs- und Qualitätsbewusstsein. Um die Arbeitsbedingungen für ältere Mitarbeiter zu verbessern, schlagen die Autoren flexiblere Arbeitszeiten, gesundheitliche Vorsorgemaßnahmen sowie spezielle Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen vor.
Betriebe machen nach Angaben des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gute Erfahrungen mit älteren Mitarbeitern. Arbeitgeber müssten allerdings bereit sein, älteren Bewerbern eine Chance zu geben, sagte Andreas Moczall. »Da ist noch Luft nach oben«, erklärte Moczall, einer der Autoren der in diesem Jahr durchgeführten IAB-Untersuchung über Neueinstellungen von Arbeitnehmern über 50 Jahren.
Das berufliche Potenzial Älterer könne nur ausgeschöpft werden, wenn die Unternehmen sich darauf einstellten, die Älteren tatsächlich im Betrieb zu halten, erklärte der Deutsche Gewerkschaftsbund. »Die Beschäftigungsbedingungen für Ältere muss deswegen Chefaufgabe werden«, sagte der DGB-Arbeitsmarktexperte Johannes Jakob. Nötig seien dafür mehr Investitionen in die Gesundheitsförderung und Weiterbildung. Zudem sollten ältere Beschäftigte bereits präventiv am Arbeitsmarkt gehalten werden. (epd)

www.bertelsmann-stiftung.de

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Online-Redaktion

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