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Hört auf zu jammern!

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Von Willi Wild

Entschuldigung, aber ich kann es nicht mehr hören. Das Wehklagen über den angeblichen Zu-stand der Institution Kirche und ihr nahendes Ende 2060. Die Theologin Mareile Lasogga, bis vor kurzem Direktorin des Konfessionskundlichen Instituts der EKD, beklagte jüngst bei einer Podiumsdiskussion mehrfach die Marginalisierung der Kirche, den Pfarrermangel, die Überlastung, den Mitgliederschwund und den damit verbundenen Rückgang der Finanzen.
Das entbehrte nicht einer gewissen Ironie, da es beim Studientag der Theologischen Fakultät der Uni Jena um "Kirche mit Zukunft" gehen sollte. Woran wird der Bedeutungsverlust der Kirchen überhaupt festgemacht? Reicht dazu allein schon der Blick auf eine Prognose zur Mitgliederentwicklung in den kommenden 40 Jahren? Wird die Krise durch das Krisengerede nicht erst zur sich selbsterfüllenden Prophezeiung?
Ich finde, zum Jammern und zur Selbstverzwergung besteht kein Anlass. Sogar in unserer, in weiten Teilen entkirchlichten, Region stellen die Kirchenmitglieder immer noch die mit Abstand größte zivilgesellschaftliche Gruppe. 40 000 Ehrenamtliche versehen jede Woche treu und ohne großes Aufsehen ihren Dienst in den Kirchengemeinden.
Funktionierendes Gemeinde-leben ist ohne diesen Einsatz nicht denkbar. Wenig motivierend und kontraproduktiv erscheint es da, wenn dem Abgesang ständig neue Strophen hinzugefügt werden. Sprechen wir über die Hoffnung, die uns trägt, und singen wir lieber das Lied "Die Kirche steht gegründet allein auf Jesus Christ".
Landesbischof Kramer antwortete auf die Frage, was er für die Zukunft der Kirche zu tun gedenke, schlicht: beten! Er vertraue auf die Kraft und Wirkung des Gebets.

Autor:

Online-Redaktion

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