Frühjahrstagung aus der Sicht von Präses Lomberg
Ehrenamt kam zu kurz

Die Synodalen haben nicht nur gemeinsam beraten, sondern auch zusammen gesungen, begleitet vom Synoden-Posaunenchor. | Foto:  epd-bild/Frank Drechsler
  • Die Synodalen haben nicht nur gemeinsam beraten, sondern auch zusammen gesungen, begleitet vom Synoden-Posaunenchor.
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Eine bewegte und bewegende Frühjahrstagung der Landessynode ist in Kloster Drübeck zu Ende gegangen. Die Bilanz von Dieter Lomberg, Präses der EKM-Synode.

Ihr Resümee nach dieser schon als historisch bezeichneten Synode?
Lomberg:
Ob diese Synode historisch war, wird die Geschichte zeigen. Wir haben einen Bischof gewählt, der die nächsten zehn Jahre die EKM führt. Die thematische Arbeit kam diesmal etwas zu kurz. Wie das Ehrenamt aussieht, wie es sich „einsortiert“ in die Gemeinschaft der EKM, hat immer eine Dynamik. Das muss so sein, sonst gibt es keine Veränderung. Dann bleibt tatsächlich nur Historie und weder Gegenwart noch Zukunft. Das Wirken des Heiligen Geistes, der uns antreiben soll, könnte sonst behindert werden.
Vielfältig war die Diskussion zum Verhältnis der kirchenleitenden Organe und deren Verfasstheit. Die Vorstellungen dazu liegen zum Teil weit auseinander. Es zeigt sich, dass es wichtig ist, die Debatten dort zu führen, wo sie hingehören. Frühzeitig Problemfelder zu benennen, vermeidet Eskalationen, die wohl niemand möchte. Das hat die Diskussion zum Bischofsbericht gezeigt. Wir werden sehen, welche Formate zur Vertrauensbildung und Offenheit gefunden und genutzt werden. So werden wir uns persönlich und als gesamte Kirche weiterentwickeln.

Wie haben Sie die Bischofswahl erlebt?
Lomberg:
Es war das gute Ende eines langen demokratischen Prozesses. Es gab Befindlichkeiten, die nicht umfänglich berücksichtigt werden konnten. Wir haben aus drei sehr gut geeigneten Personen Friedrich Kramer zum Landesbischof gewählt. Erfreut hat mich die Atmosphäre bei den Einzelgesprächen. Ich hatte den Eindruck, dass die Synodalen ein wirkliches Interesse hatten, die Kandidaten kennenzulernen.

Wie beurteilen Sie die Beratungen zum Thema Ehrenamt?
Lomberg:
Für die vielen Themen reichte die Zeit leider nicht. Deshalb hat die Synode entschieden, die Ergebnisse auf der Herbsttagung aufzugreifen. Ich hätte gern den Bereich der ehrenamtlichen Kirchenleitung und ihrer Kommunikation nach innen und außen vertiefen wollen. Ich hoffe, die Fragen des Ehrenamtes werden auf allen Ebenen der EKM bedacht. Es darf jetzt nicht zu dem Effekt kommen, dass „die da oben“ wieder etwas beschlossen haben, was „nach unten“ wieder zur Umsetzung „durchgestellt“ wird. Die Synode will empfehlen. Alle sollen selbst entscheiden, was sie davon tun wollen.

Die Fragen stellte Willi Wild.

Autor:

Online-Redaktion

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