Wort zur Woche
Vom Grab zum Rettungsstollen – Einer ist durch!

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 Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
2. Korinther 5, Vers 17

Wie meint der Paulus das nun mit dieser „neuen Kreatur“? Ob nun getauft oder ungetauft, „in Christus“ oder „normal“: Was soll sich da groß ändern? Ich bin doch immer noch derselbe. Ich werde nicht jünger. Ich habe immer noch meine Zipperlein. Ich werde früher oder später sterben. Warum soll die Auferstehung von Jesus Christus auch entscheidend für mich sein? Mir hilft bei der Suche nach einer tragfähigen Antwort eine Geschichte, die mir mein Vater erzählt hat. Es ist die Geschichte eines Grubenunglücks in seiner erzgebirgischen Heimat.
Ein Schachteinbruch. Bergleute sind verschüttet. Die Männer retten sich in einen Notstollen. Finsternis. Todesangst. Gebete. Lebendig begraben wächst unter ihnen die Verzweiflung. Hier kommen wir nicht lebend raus. Nach unendlich langer Zeit hören die Bergleute Geräusche. Offensichtlich wird ein Rettungsschacht gegraben. Wie wild geben sie Klopfzeichen, um auf sich aufmerksam zu machen. Hoffentlich werden wir gefunden!
Schließlich der Durchbruch. Der Schacht erreicht den Notstollen. Doch er ist äußerst eng. Für den Großteil der Bergleute unpassierbar. So soll es der Jüngste versuchen. Fast noch ein Kind, klettert er los und schafft die ersten Meter des Schachtes. Dann ist er verschwunden. Kein Geräusch ist zu hören. Nervenzerrendes Warten. Dann – nach einer Ewigkeit – ein kaum hörbarer Ruf: „Ich bin durch!“
Einer ist durch! Sofort sind die Bergmänner andere Menschen. Jubel, Zuversicht, unendliche Freude erfasst sie. Einer ist durch! Sie sitzen zwar immer noch in ihrem dunklen Notstollen. Aber einer ist durch. Die Enge des Stollens bleibt unkomfortabel. Es ist immer noch stockdunkel. Aber aus dem Grab ist ein Rettungsstollen geworden. Einer ist durch! Dies genügt, um aus verzweifelten Männern Hoffnungsleute, „neue Kreaturen“, zu machen. Wenn Einer es geschafft hat, werden auch wir gerettet. Wie die Bergleute – so auch wir. Das ist ein sehr guter Grund zum Jubeln. Mindestens eine Woche lang. Jubilate!
Christhard Wagner, Erfurt, Evangelisches Büro Thüringen

Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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