Predigt
Grenzen für unsere Sorgen

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All eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch. 1. Petrus 5, Vers 7

Die Aufforderung des ersten Petrusbriefes hat einen ernsten Hintergrund. Die Christen der dritten Generation litten unter den Verfolgungen der Römer: neben dem Gott-Kaiser dufte es keinen anderen Gott geben. Nüchternheit und Wachsamkeit legt der Briefeschreiber seinen Adressaten ans Herz.

Von Michael Bartsch

Gott sei Dank ist unser Leben nicht bedroht. Aber auch uns plagen Sorgen. Zum Menschsein gehört die Sorge. Das ist so, weil wir Menschen eine Vorstellung von Zukunft haben: Was könnte morgen oder in zwei Jahren sein? Was passiert, wenn Aufträge wegbrechen, Firmen abwandern? Was wird mit unserem Geld? Werde ich gesund bleiben? Werden wir morgen einen anderen Lebensstandard haben? Was wird mit den Alten? Werden die sich eine gute Pflege noch leisten können? Und was mit den Jungen? Werden sie noch wirklich gute Bildung bekommen? „Ich mache mir Sorgen“, sagen wir dann. „Sorge dich nicht, lebe“. So funktioniert das Leben nicht. Auch nicht als Bestseller!

Unsere Sorgen brauchen dringend Grenzen. Sonst wird aus Wachsamkeit Schlaflosigkeit und aus Nüchternheit Freudlosigkeit. Und Angst regiert uns und unser Leben. Dass der Angstteufel täglich „umhergeht wie ein brüllender Löwe“, ist Realität! Aus den Sorgen wird dann die Angst um sich selbst: Ich könnte zu kurz kommen, mir könnte etwas genommen werden, und ich werde über den Tisch gezogen. Das Evangelium für den 15. Sonntag nach Trinitatis gibt uns einen Hinweis, wie die Sorgen der Kinder Gottes begrenzt werden können: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes“, heißt es da. Wir sind in der Gefahr, die Sorge um unsere „Lebensmittel“ mit der Lebensmitte zu verwechseln und leben so, als seien die Lebensmittel schon die ganze Lebensmitte. Wenn die Mitte stimmt, entdecken wir Gottes Fürsorge für uns, und unsere Sorge kann zur Fürsorge werden, für die Welt und meinen Nächsten.

Der Autor ist Domprediger in Naumburg.

Michael Bartsch

 | Foto: M. Bartsch
Autor:

Online-Redaktion

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