Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 – Weihnachtspost mit Emoji
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Ob in Glitzeroptik, mit integriertem Musikchip oder lieber selbstgebastelt: So vielfältig wie die Gestaltung der Weihnachtskarte, so lang ist ihre Tradition. Doch wer verschickt eigentlich vor dem Fest noch handgeschriebene Grüße? Neue Perspektiven auf einen alten Brauch.
Von Beatrix Heinrichs
Wenn man irgendwo nicht über zu wenig Post klagen kann, dann ist das wohl im brandenburgischen Himmelpfort. In Deutschlands größter Weihnachtspostfiliale sind bis zum dritten Advent bereits mehr als 9.000 Briefe eingetroffen. Die Erfahrung aus den vergangenen 40 Jahren zeigt: Mit noch viel mehr Post ist bis Heiligabend zu rechnen. Jährlich erreichen rund 300.000 Wunschzettel aus dem In- und Ausland den Weihnachtsmann und seine Engelschar, die bis zum 24. Dezember auf Hochtouren arbeiten, um die Briefe zu beantworten.
Briefeschreiben – was kleine Kinder vielleicht noch als besonderes Ereignis wahrnehmen, steht bei Teens und Twens nicht mehr ganz so hoch im Kurs. Wie eine Studie der Bundeswehr-Universität in München kürzlich zeigte, nutzen 44 Prozent der unter 31-Jährigen die Hilfe von KI für die Weihnachtskorrespondenz. Wenn ChatGPT schon die Karten schreibt, dann kann man die Grüße ja gleich per Emoji-Botschaft auf WhatsApp versenden! Da ließe sich sogar noch ein Weihnachtslied mit einbinden, wie Domkantor Patrick Cellnik und Diözesanjugendpfarrer Tobias Hasselmeyer vom Bistum Paderborn auf Instagram zeigen.
"Oh my goodness!", würde der Engländer sagen – und der muss es wissen. Schließlich wurde die erste Weihnachtskarte überhaupt in Großbritannien gedruckt. 1843 war das. Sein Erfinder, der englische Staatsbeamte Sir Henry Cole, hat sich der Legende nach das aufwendige Schreiben persönlicher Briefe zum Fest ersparen wollen.
Ein paar Jahrzehnte sollte es noch dauern, bis die "Christmas card" den Siegeszug zum massentauglichen Produkt antrat. Der neuerlich etablierten Farbdrucktechnik und einer Geschäftsidee des deutschen Auswanderers Louis Prang sei Dank, fand die Weihnachtskarte im ausgehenden 19. Jahrhundert in den USA große Verbreitung. Über fünf Millionen Weihnachtsgrußkarten soll Prang allein im Jahr 1880 verkauft haben.
Zugegeben, eine Millionenauflage hat unser Weihnachtsgruß an die neuen Gemeindekirchenräte in der EKM nicht. Die Zahl der versandten Karten kann sich dennoch sehen lassen: In diesen Tagen sollten die über 10.000 ehrenamtlichen Kirchenältesten in den 3.117 Kirchengemeinden den Gruß der Redaktion zu Weihnachten und dem Jahreswechsel erhalten.
Ihnen und allen Lesern wünschen wir ein gesegnetes viertes Adventswochenende und eine besinnliche Weihnachtszeit!
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Autor:Beatrix Heinrichs |
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