Bach on Bikes
Unterwegs zwischen Südharz und Eichsfeld

- hochgeladen von Johannes Richter
Johann Sebastian Bach, der wohl größte musikalische Jubilar diesen Jahres, reiste einst zu Fuß von Thüringen nach Lübeck. In der heutigen Zeit ist das alles viel einfacher: Die Wege werden kürzer, die Fortbewegungsmittel schneller. Und so trafen sich am 28. September in der Mittagszeit zehn Radler zu einer musikalischen Fahrradtour im Kirchenkreis Südharz, die von der Neuapostolischen Kirche in Nordhausen bis nach Bleicherode und damit fast ins Eichsfeld führte. Initiator war Kantor Johannes Richter von der Blasii-Gemeinde Nordhausen, der selbst ein begeisterter Radfahrer ist und die Idee der musikalischen Fahrradtour von seinen Vorgängern übernahm. An den vier Stationen der Fahrt erklangen an vier unterschiedlichen Orgeln diverse Musikstücke unterschiedlichster Epochen. Natürlich nahm dabei die Musik Johann Sebastian Bachs einen prominenten Platz ein: So erklang etwa an der Rühlmann-Orgel der Neuapostolischen Kirche sein wohl bekanntestes Werk - Toccata und Fuge d-Moll. Nach dem Start in Nordhausen führte die Tour nach Hesserode, wo die örtliche Kirchengemeinde nach dem kurzen Konzert für ein wahrhaft fürstliches Kaffee-Buffet sorgte. Hier gab es genug Zeit und Raum, um nach den ersten gut 10 Kilometern einmal die Beine auszuruhen. Die Fahrt führte dann an Großwechsungen vorbei nach Wipperdorf-Mitteldorf, wo in der Andreaskirche die 1839 errichtete Knauf-Orgel erklang. Die schlichte Wipperdorfer Kirche wurde von allen Teilnehmern sofort ins Herz geschlossen. Das große Finale fand dann in Bleicherode statt: An der 27 Register umfassenden Knauf-Orgel der Marienkirche erklangen zunächst eine Fantasie von Paul Blumenthal und ein feuriges Stück von John Ebenezer West aus England, bevor der Tag mit Bratwurst, Steak und dem ein oder anderen Getränk zu Ende ging. Am Ende standen laut Johannes Richter fast 35 Kilometer auf dem Tacho, was zwei der Teilnehmer aber nicht daran hinderte, den Weg noch einmal nach Nordhausen mit dem Rad zurück zu fahren. Die anderen wählten die gemütliche Variante und steuerten den Bahnhof Bleicherode-Ost an. Was bleibt nach Meinung der Beteiligten von diesem Tag? "Ein großer Dank an alle, die uns verpflegt haben, die Konzerte besuchten und die Kirchen bereitwillig öffneten" - so fasste es eine Teilnehmerin zusammen. Und auch im nächsten Jahr soll es wieder so eine Fahrt geben: "Die wird dann aber etwas reger als in diesem Jahr" schmunzelt Kantor Johannes Richter mit Blick auf den Jubilar des kommenden Jahres, nämlich Max Reger, dessen Todestag sich zum 110. Mal jähren wird.



Autor:Johannes Richter |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.