US-Präsident Trump
Theologe kritisiert «dreifache Schuldumkehr»

Foto: epd-bild/ Matthias Dembski

Bremen (epd). US-Präsident Donald Trump betreibt aus Sicht des Friedensbeauftragten der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Andreas Hamburg, mit Blick auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eine «dreifache Schuldumkehr». Das löse auch unter den Geflüchteten aus der Ukraine eine Sprachlosigkeit und eine Starre aus, sagte er. «Niemand weiß, wie es weitergeht.» Hamburg ist in der Ukraine geboren und seit 2018 Pastor der evangelischen St.-Markus-Gemeinde in Bremen.

Zur Schuldumkehr sagte der Theologe im Vergleich zur biblischen Erzählung vom barmherzigen Samariter, der einem Überfallenen hilft: «Jetzt kehrt der Samariter zurück und fordert von dem überfallenen Verwundeten, den er versorgt hat, das Geld zurück. Außerdem beschuldigt er ihn, die Misere selbst verursacht zu haben. Und schließlich liefert er ihn auch noch den Räubern aus. Das macht mich sprachlos.»

Was dem durch den russischen Angriffskrieg traumatisierten Volk in der Ukraine Halt geboten habe, werde nun von Trump infrage gestellt, sagte Hamburg. «Das spielt Putin voll in die Karten, das ist doch krankhaft.» Trump hatte am Mittwoch gesagt, der ukrainische Präsident sei ein «Diktator ohne Wahlen». Er wies außerdem der Ukraine die Verantwortung für den Krieg zu mit der Formulierung, die Ukraine hätte diesen Krieg niemals zulassen dürfen, sondern einen Deal machen sollen. Trump wiederholte damit bekannte russische Propaganda-Narrative.

Er selber lasse sich dadurch nicht entmutigen, sagte Pastor Hamburg, der seit Kriegsbeginn vor drei Jahren aus Bremen viele Hilfstransporte für die Ukraine organisiert hat. «Ich merke, dass ich sehr trotzig bin und nun noch mehr Menschen in die Unterstützung einbeziehen möchte.»

Andreas Hamburg ist in der Ukraine geboren und hat als Russlanddeutscher deutsche Wurzeln. Er kam im Alter von 21 Jahren nach Deutschland. Nach einem Theologiestudium war er im Auftrag der bayerischen Landeskirche zehn Jahre Auslandspfarrer in Charkiw und Odessa für die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche der Ukraine, bevor er nach Bremen kam.

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Online-Redaktion

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