Stimmen aus Mitteldeutschland
Raus aus der "Bubble", rein in die Welt

Foto: epd-bild/Thomas Lohnes
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Karlsruhe wird neun Tage lang Hauptstadt der Christenheit sein. Zur Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) werden rund 4500 Gäste erwartet. Unter ihnen sind auch Teilnehmer aus Mitteldeutschland. Wir haben sie gefragt: Mit welchen Erwartungen reisen Sie in die Fächerstadt?

"Ich freue mich vor allem auf die Begegnung mit Glaubensgeschwistern aus aller Welt. Zudem erhoffe ich mir, dass es möglich wird, der Vielfalt an Themen gerecht zu werden. Die Stimme des ÖKR dazu ist weltweit gefragt, nicht nur in den Mitgliedskirchen, sondern auch in der Politik. Persönlich bedeutet mir die ökumenische Vielfalt sehr viel. Es bereichert mein eigenes Glaubensleben enorm mitzuerleben, wie Menschen aus anderen Ländern und Konfessionen die Bibel lesen und verstehen, singen, beten und sich in weltweite Gestaltungsprozesse einbringen."
Judith Königsdörfer,
Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum der EKM und EKD-Delegierte im Zentralausschuss des ÖRK


Andere Perspektiven

"Sicher erwarten uns in Karlsruhe viele neue Impulse, die auch für unsere Arbeit im Missionswerk wichtig sind. Ich hoffe auf viele Gespräche, Kontakte und das Miteinander-Glauben-Teilen. Das wirkt immer wieder motivierend und gibt Hoffnung in dieser aufgewühlten Zeit. Mich interessiert, was die Christinnen und Christen in anderen Teilen der Welt bewegt, was sie von uns erwarten und was wir beitragen können, damit die Welt versöhnt und geeint wird. Es ist dabei immer sehr spannend wahrzunehmen, wie unterschiedlich unsere Partner an Themen herangehen – seien es Bibeltexte oder auch soziale und politische Fragen. Wir lernen immer wieder andere Perspektiven kennen."Susann Küster-Karugia,
Missionswerk Leipzig und EKM-Synodale

Neugierig auf Vielfalt

"Abgesehen von gelegentlichen Begegnungen mit katholischen Christenmenschen in meiner Heimatstadt war meine erste und entscheidende Erfahrung mit Ökumene meine Teilnahme als Delegierte bei der Ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in den Jahren 1988/89 in der DDR. Die Erfahrung, dass es möglich ist, mit einer Stimme zu sprechen und damit die Welt zu bewegen, hat mich, mein Denken und meinen Glauben nachhaltig geprägt. Nun bin ich neugierig auf die Vielgestaltigkeit, die mich bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rates erwartet. Ich hoffe darauf, meine Perspektive auf die Welt zu verändern und zu erweitern, ein wenig aus der üblichen ›Bubble‹ herauszublicken. Ebenfalls gespannt bin ich auf die vielfältige Musik und Lieder aus aller Welt."Bettina Plötner-Walter,
Pfarrerin in Eckartsberga, KK Naumburg-Zeitz

Zuhause fühlen in der Fremde

"Ich freue mich auf Begegnungen mit Menschen aus vielen verschiedenen Ländern, mit denen wir uns als Christen verbunden fühlen können. Dabei erhoffe ich mir einen Austausch über zentrale aktuelle Fragen unseres Christseins in der heutigen Welt. Besonders freue ich mich auf die Zusammenarbeit im Projekt ›Mission to the North‹, das beim Leipziger Missionswerk angesiedelt ist, in einem multinationalen Team mit Geschwistern aus Tansania und Indien. Ökumene bedeutet für mich auch die Erfahrung und Gewissheit, dass wir grundsätzlich im Glauben verbunden sind, unabhängig von unserer Herkunft, Sprache und der kulturellen Prägung. Wenn ich auf Reisen bin, fasziniert es mich immer wieder, zu erleben, wie der Gottesdienst anderswo gefeiert und christlicher Glaube gelebt wird. Dann habe ich mich selbst oftmals ein ganzes Stück ›zu Hause‹ gefühlt, obwohl ich in einem ›fremden‹ Land zu Gast war.“
Jan-Martin Drafehn, Naumburger Domkantor

Foto: epd-bild/Thomas Lohnes
Autor:

Online-Redaktion

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