Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 - Wenn Engel zu Versicherungsfällen werden

G+H Nr. 23 vom 6.6.21 | Foto: G+H

Sie kennen die Redensart: Da reicht man einem den kleinen Finger - und der nimmt die ganze Hand. Bitter genug. Doch schlimmer geht immer: Wirklich arm dran - um im Bild zu bleiben, das genau genommen gar nicht stimmt - ist der Mataré-Engel aus Essen. Der wird ungewollt zum Versicherungsfall - mit noch unbestimmtem Ausgang. Ja, dieser Tage braucht's selbst als Bronzefigur eine Engelsgeduld!

Die will das Bistum Essen wohl nicht länger strapazieren und setzt alle Hebel in Bewegung. Aber eins nach dem anderen. Fragen wir uns erst einmal: Was war da eigentlich los, in der Ruhrmetropole? Die Antwort: Ein Sturm war los - wie so oft der dramatische Höhepunkt einer jeden guten Geschichte. Der fegte vor zwei Monaten durch die Stadt und machte den Bronzeengel von Künstler Ewald Mataré, der seit 1955 vom Bischofshaus über den Burgplatz wacht, zum einarmigen Banditen. Sein mit Blattgold und filigranen Ornamenten verzierter Arm brach ab und - nun kommt's - verschwand spurlos.

Paradiesbaum fotografieren und gewinnen

Da heißt es, mit 66 Jahren fängt das Leben an - und dann das! 2500 Euro Belohnung hat die Versicherung des Bistums nun für den Finder das verlustig gegangenen Körperteils ausgelobt. Nicht schlecht, bedenkt man mal den tatsächlichen Materialwert. Auf Ebay kann man Bronzestangen einer Engelarmlänge schon für knapp 30 Euro haben. "Der Engel hat für unser Bistum und für die Stadt Essen einen unschätzbaren emotionalen und künstlerischen Wert", erklärte die Leiterin der Domschatzkammer, Andrea Wegener.  Das, mehr noch als den Finderlohn, sollte der vermeintliche Trophäenjäger in Betracht ziehen - des lieben Friedens willen.

 Um eben den geht es auch schwerpunktmäßig in der aktuellen Ausgabe Ihrer Kirchenzeitung. Gute Lektüre!

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Autor:

Beatrix Heinrichs

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