Altprobst Falcke
Uni gedenkt wegweisender Rede

Foto:  epd-bild / Rolf Zöllner

Erfurt (epd) - Die Universität Erfurt hat mit einer Festveranstaltung an die wegweisende kirchenpolitische Standortbestimmung des Erfurter Altprobstes Heino Falcke vor 50 Jahren erinnert. Die Bedeutung seiner Rede vom 30. Juni 1972 habe darin bestanden, dass er in dieser einen Weg aufgezeigt habe, mit der Anerkennung von Realitäten umzugehen, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dabei am gestrigen Donnerstag in Erfurt. Die Rede entfalte bis heute einen starken gesellschaftlichen Impuls.

Der heute 93-jährige Falcke erinnerte sich, ein damals bisweilen ratloser Theologe gewesen zu sein. Die Einheit der Evangelischen Kirche in Deutschland habe erkennbar vor ihrem Ende gestanden. Doch ohne die Westkirche hätten Christen in Ostdeutschland damit rechnen müssen, sich als DDR-Kirche dem Staat unterzuordnen. Er dagegen habe einen Weg gesucht, die Kirche in diesem kirchenfeindlichen Umfeld als Kirche für Andere handlungsfähig zu halten.

In seiner Rede auf der Bundessynode des Bundes der Evangelischen Kirchen habe Falcke damit den kirchenpolitischen Kurs der kommenden Jahrzehnte umrissen. Er habe die Bereitschaft der evangelischen Kirchen in der DDR betont, an der Weiterentwicklung der Gesellschaft mitzuarbeiten, ohne sich jedoch dem Machtanspruch des Staates unterzuordnen, sagte Professor Michael Haspel vom Martin-Luther-Institut der Uni Erfurt.

Haspel würdigte Falcke als Vordenker der friedlichen Revolution von 1989. Seine damals ebenfalls erhobene Forderung nach Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung sei teils wörtlich in die Landesverfassungen von Thüringen und Sachsen übernommen worden.

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Online-Redaktion

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