Sachsen-Anhalt
Trauer um Wolfgang Böhmer

Foto: epd-bild / Viktoria Kühne

Magdeburg (epd). Der frühere Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer, ist tot. Wie die Staatskanzlei in Magdeburg mitteilte, starb der CDU-Politiker am Sonntag. Er wurde 89 Jahre alt. Böhmer war von 2002 bis 2011 Regierungschef in Magdeburg.

Böhmer engagierte sich bereits in der DDR in der evangelischen Kirche. 1990 wurde er Mitglied der CDU und in den ersten Landtag von Sachsen-Anhalt nach der Wiedervereinigung gewählt. Der Gynäkologe und frühere Chefarzt amtierte von 1991 bis 1993 als Finanzminister im Kabinett von Ministerpräsident Werner Münch (CDU). Unter Münchs Parteifreund und Nachfolger Christoph Bergner war Böhmer Minister für Arbeit und Soziales, bis die CDU 1994 aus der Landesregierung ausschied.

Friedrich Kramer würdigte Böhmer: Er habe die Geschicke des Landes Sachsen-Anhalt über viele Jahre "mit großer Souveränität" geführt, so der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). "Mit ihm verbindet sich der Inbegriff der „Politik mit ruhiger Hand“. Auch die Kirchen verdanken ihm viel für die Stabilität der Beziehungen zueinander. Dafür sind wir dankbar. Wir behalten Wolfgang Böhmer in Erinnerung als einen Menschen und Ministerpräsidenten, der im Glauben fest gegründet war, ohne darum große Worte zu machen. Seiner Familie und allen, die um ihn trauern, sind wir nahe in unserem Gebet und guten Gedanken.“

Böhmers Nachfolger, der amtierende Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), würdigte Böhmer als „großen Sachsen-Anhalter“. Er sei ein Garant des Ausgleichs gewesen und habe für die Bewahrung von Traditionen ebenso wie die Modernisierung des Landes gestanden.

„Er hat sich um Deutschland und Sachsen-Anhalt große Verdienste erworben, den Menschen Orientierung gegeben und zum Wohle unseres Gemeinwesens gewirkt“, sagte Haseloff weiter: „Wolfgang Böhmer zeichnete ein Vorrat an Lebenserfahrung und Menschenkenntnis aus, der es ihm ermöglichte, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen.“

Mit großer Betroffenheit hat auch Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt auf den Tod des früheren Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt reagiert. Voigt würdigte das politische Wirken Böhmers als prägend für Sachsen-Anhalt und darüber hinaus. „Wolfgang Böhmer war ein Mann der leisen Töne – aber mit starker Stimme für das Gemeinwohl. Sein Führungsstil war von Besonnenheit und Integrität geprägt. Er hat Politik mit Haltung, Fachwissen und menschlicher Wärme verbunden. Über Parteigrenzen hinweg wurde er dafür geschätzt und geachtet“, erklärte Voigt.

Der Verstorbene habe für Stabilität, Verlässlichkeit und eine klare Linie gestanden, teilte die CDU Sachsen-Anhalt am Montag mit. „Wolfgang Böhmer war nicht nur ein kluger Politiker, sondern auch ein Mensch mit Haltung und Format“, sagte der Landesvorsitzende Sven Schulze.

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Online-Redaktion

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