Gegen kopfloses Schreien nach mehr Härte
Sicherungsnetz statt Hängematte
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Von Uwe Kraus
Die Evangelische Stiftung Neinstedt feiert in diesem Jahr 175 Jahre Stiftungsgeschichte unter dem Motto „Vertraut auf das Gute“. Nach einigen Jahren corona-bedingerter Pause knüpft dieStiftung an eine bewährte und schöne Tradition an: Der Jahresempfang der Stiftung ist für die Einrichtung ein besonderer Moment und ein Anlass, um gemeinsam mit Partnern aus der Wohlfahrtpflege, der Politik, den Medien und aus der Nachbarschaft der größten diakonischen Einrichtung der Region ins Gespräch zu kommen, zurückzublicken und nach vorn zu schauen.
Den Impulsvortrag hielt die SPD-Politikerin Petra Grimm-Benne, die betonte, dass das Land keine Hängematte ausrolle, sondern ein Sicherungsnetz für Bedürftige spanne. Dabei fokussierte sie sich auf Fragen des Bürgergeldes und der Renten. Sie verwies auf die Schicksale hinter den Zahlen der Sozialstatistiken. Jeder habe seinen individuellen Lebenslauf. Aus 30 Jahre Politik-Erfahrung wisse sie, dass "Armut sich vererbt." Darum müssten Diejenigen, die überhört und übersehen werden, eine stärkere Lobby haben. Energisch wende sie sich gegen das aktuelle kopflose Schreien von Politikern nach mehr Härte.
Der Pädagogisch-Diakonischer Vorstand der Stiftung, Ronny Rösler, und Stephan Zwick, der Kaufmännische Vorstand, verwiesen auf zahlreiche Veränderungen in der Stiftung, die nur dank von Fördermitteln möglich wurden. Dazu gehört der Start zum "ersten kommunalen Medizinischen Versorgungszentrum im Lande" durch die Übernahme der ehemaligen Lungenklinik in Ballenstedt. Sie wird künftig als Diakoniezentrum die ambulante medizinische Versorgung bündeln.
Den Jahresempfang umrahmte die im Sommer neugegründete inklusive Band "Harz Attack" der Stiftung Neinstedt.
Ronny Rösler (links), und Stephan Zwick beim Treffen mit Petra Grimm-Benne
Fotos: Uwe Kraus
Autor:Uwe Kraus |
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