Debatte
Greifswalder Altbischof Abromeit verteidigt Kritik an Israel

Der ehemalige Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche, Hans-Jürgen Abromeit | Foto: Norbert Schäfer / KEP
  • Der ehemalige Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche, Hans-Jürgen Abromeit
  • Foto: Norbert Schäfer / KEP

Der ehemalige evangelische Greifswalder Bischof Hans-Jürgen Abromeit hat seine früher geäußerte Kritik an Israels Haltung im Nahost-Konflikt verteidigt. "Wenn wir Freunde sind, müssen wir uns gewisse Dinge zumuten", sagte er dem Debattenformat "Diskuthek" des "Stern" auf Youtube. Wer für das Existenzrecht Israels eintrete, habe auch eine "Sekundärverantwortung", eine Lösung für die Palästinenser zu finden.

Abromeit hatte Anfang August in einer Rede gesagt, aus dem Schuldbewusstsein der Deutschen infolge des Holocaust resultiere eine Überidentifikation mit dem Staat Israel. Da sich der Staat als jüdischer Staat verstehe, folge daraus "prinzipiell die Benachteiligung der Palästinenser und eine Zurücksetzung ihrer berechtigten Sicherheitsinteressen". Die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland zeigte sich daraufhin bestürzt. Die Äußerungen förderten den Hass auf Israel und erschwerten christlich-jüdische Dialogbemühungen, hieß es. Auch die Leitung der evangelischen Nordkirche distanzierte sich von der Formulierung.

Abromeit bezeichnete es jetzt als "unerträglich", dass ihm Leute sagten: "Sie haben ja Recht. Aber als Deutscher dürfen sie das nicht sagen." Er habe einen "schlichten, reflektierenden, ganz nachdenklichen Vortrag" gehalten und sei dafür "skandalisiert" worden, so der frühere Bischof in der Diskussion mit der Podcasterin Sandra Kreisler. Dass sich seine eigene Kirche davon distanziere, habe er als "sehr schmerzvoll" empfunden. Abromeit war von 2012 bis September 2019 Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. (kna)

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Online-Redaktion

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