Predigttext zum Sonntag
Ein ganznormaler Start

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Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben.
Lukas 1, Vers 31

Wie kommt menschliches Leben in die Welt? Menschen wachsen vor ihrer Geburt neun Monate im Leib ihrer Mutter. Wenn alles gut geht, werden sie dann geboren. Ein schweres Stück Arbeit für die Mutter und für das Kind. Und ein großes Risiko für beide.

Was uns meistens so selbstverständlich erscheint – eine glückliche Geburt – das ist auch heute noch für viele Frauen und neugeborene Kinder die riskanteste Situation ihres Lebens. Das Selbstverständliche versteht sich nicht von selbst, es ist jedes Mal ein Wunder, wenn alles gut gegangen ist. Und es ist das, was uns allen gemeinsam ist: Wir sind Geborene, ohne unsere eigene Entscheidung auf die Welt gebracht, von Anfang an auf Zuwendung und Fürsorge anderer angewiesen. Die Umstände unserer Geburt – Zeit, Ort, Familie, soziale Verhältnisse – prägen das ganzes Leben. Selbst wenn wir uns dagegen wehren und daraus lösen – unsere Herkunft hat, auch wenn wir sie ablehnen, bestimmende Kraft.

Wie kommt das neue, wahre Leben in die Welt? Gott wählt diesen riskanten, engen Weg: Neun Monate im Leib einer einfachen Frau, noch nicht einmal verheiratet, ein junges Mädchen. Ein Wunder, dass unter diesen Umständen alles gut gegangen ist, bis hin zur Geburt ohne Hebamme und unter zweifelhaften häuslichen Umständen. Wie wäre es weitergegangen, wenn Maria zu schwach gewesen wäre für eine Schwangerschaft, wenn sie zu viel Blut verloren hätte bei der Geburt, wenn sie nicht hätte stillen können? Nackt und bloß, wie wir alle, kommt der Sohn des Ewigen auf die Welt. Unter Schmerzen geboren und angewiesen auf menschliche Wärme und Fürsorge. Schon vor seiner Geburt ist er allen Risiken ausgesetzt, denen Menschen zum Opfer fallen können.

Hätte er es sich nicht leichter machen können? Gott wählt diesen Weg, als er Maria auswählt – so erzählt es Lukas. Anders wollte er nicht auf die Welt kommen: Neun Monate wachsen im Leib dieser jungen jüdischen Frau, geboren werden und aufwachsen am Rand des römischen Reiches vor mehr als 2000 Jahren. Die konkreten Umstände seiner Geburt sind für ihn so prägend wie unsere Herkunft für uns.

Der ewige Gott wählt den menschlichen Weg. So kommt mit Jesus, dem Kind der Maria, das wahre Leben in die Welt.

Susanne Ehrhardt-Rein, Neudietendorf

Pfarrerin Susanne Ehrhardt-Rein, Neudietendorf | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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