Wort zur Woche
Die Schlüsselfrage am Grab

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Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
Offenbarung 1, Vers 18


Wir schließen jetzt das Grab. Wenn Sie mögen, können Sie sich alles noch einmal ansehen. Ich wünsche Ihnen viel Kraft, und bleiben Sie schön gesund!“ So oder so ähnlich wenden sich Bestatter nach der Bestattung an die Angehörigen.

Von Karsten Müller

Viele, die einen nahen Menschen verloren haben, gehen zum Friedhof, um das Grab zu besuchen. Das Grab ist der beständige Zeuge für den Verlust, den man nicht fassen kann. Es ist der letzte Ort auf der Welt für die, die man betrauert.

Drei Frauen sind auf dem Weg zum Grab, wie einst die Weisen auf dem Weg zur Krippe waren. Statt Gold, Weihrauch und Myrrhe haben sie wohlriechende Öle dabei, um den Leichnam zu salben. Aber das Grab ist geöffnet. Der Leichnam ist verschwunden. Eine für viele Menschen bis heute unglaubliche Botschaft wird durch einen Jüngling den Frauen gesagt. Die Worte lösen nicht Freude aus, sondern Entsetzen und Furcht. Die Frage, die am leeren Grab beantwortet werden muss, ist nicht: Was stimmt? – Sondern: Was stimmt für mein Leben – die Botschaft des Jünglings oder die Vermutung, dass der Leichnam gestohlen wurde? Das ist die Schlüsselfrage. „Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben.“ Das stimmt für mein Leben! Es stimmt, dass Ausweglosigkeit manchmal die Oberhand gewinnen kann. Es stimmt, dass Trauer alle Hoffnung verdunkelt, dass alle Türen des Lebens zuzufallen scheinen. Und dann? Alles aus? Wenn Türen zufallen und der Schlüssel drinnen ist, muss man den Schlüsseldienst rufen.

Jesus war tot. Am Sonntag zeigt sich: Er lebt. Er lebt – nicht nur in unserer Zeit, sondern von Ewigkeit zu Ewigkeit. In den scheinbaren Ausweglosigkeiten ist er der Weg, Wahrheit für mich und Leben über den Tod hinaus. Er kann Türen öffnen. Wo sein Geist ist, da ist nicht nur Leben, sondern auch Freiheit. Er kann auch Türen verschließen, er kann schützen vor Tod und Teufel. Gut, dass das am Sonntag passiert. Das ist mir teuer.

Karsten Müller, Pfarrer in Halle | Foto: privat
Autor:

Praktikant G + H

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