Sonneberg - Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

14. Mai
BONIFAZ

Vita sancti Bonifatii Martyris de Tarsis Bonifatius war ein Jüngling römischer Herkunft, aufgewachsen im Haus einer edlen Matrone namens Aglaia, deren Schönheit und Vermögen in der Stadt weit bekannt waren, doch deren Herz in jenen Tagen noch nicht zu Christus gefunden hatte. Bonifatius diente ihr mit freiem Gemüt und zuweilen übermütiger Zunge, denn er war nicht nur klug, sondern auch weltlich gesinnt, und sein Leben stand im Zeichen der Wollust und der Kunst. Doch siehe, Aglaia, die sich in...

"Warum singt der Mönch?"
GOTTESDIENSTEXKURSIONEN

GOTTESDIENST ALS EXKURSION 1) Bei den Australopithecien - der erste Gottesdienst bei Homo Sapiens Der Rauch war blau. Nicht weil jemand das wusste. Sondern weil die Dämmerung fiel und das Feuer atmete. Der Wind kam von Osten, wo das Wasser ist. Die Gruppe saß im Kreis. Nicht aus liturgischer Überlieferung – sondern weil der Kreis die einzige Form war, die man verstand. Sie hatten gejagt. Sie hatten gegessen. Nun schwiegen sie. Es war der Teil des Tages, der zwischen Herzschlag und Traum lag....

JUBILATE 2025
SPIEL UM WEISHEIT

Der EWIGE hatte mich schon am Anfang all SEINER Wege. Ehe ER etwas schuf vom Quellgrund her, da war ich. Ich bin gesetzt von Urzeiten her, im Ursprung, ehe die Erde entstanden. Als ER die Grundfesten legte für alles, da war ich beständig um IHN. Ich war SEINE tägliche Lust - und ich blieb es. Und spielte vor IHM allezeit; Ich spielte auf SEINEM Erdkreis und hab meine Lust an den Menschenkindern. So hört nun auf mich: Wohl denen, die meine Wege einhalten! Wohl dem, der die Wacht hält an meiner...

"UND IHRE AUGEN WURDEN GEHALTEN ...
... DASS SIE IHN NICHT ERKANNTEN"

DER AUFERSTEHUNGSLEIB (TEIL II) Nachdem wir erste Gedanken zur Metaphysik eines sogenannten Auferstehungsleibes entwickelt und diese der prüfenden Instanz der Künstlichen Intelligenz ChatGPT4 überantwortet hatten, erhielten wir – als Reaktion der Maschine – eine Art Enzyklika sui generis, die den Interessierten im Folgenden in überarbeiteter, menschlicher Fassung heute am zweiten Tag des Konklaves dargereicht wird ... I. Ontologische Überlegung: Das postkörperliche Subjekt als Blickumkehr Wir...

(c) Nicola Sarić - Der Gute Hirte
3 Bilder

HEUTE AM SONNTAG Misericordias Domini
DER GUTE HIRTE

Wie möchte ich euch nun den Gott beschreiben, dem wir Vertrauen schenken ganz und gar? In welchem Bilde soll er bei uns bleiben, solang das Leben währt, von Jahr zu Jahr? Einst wollte ich durch grüne Auen wandern, lang ist es her - ich trug noch volles Haar. Da kam an diesem Tage eins zum andern: Das Wetter wechselt plötzlich: Saus und Braus. Es regnete mit Feuersalamandern, schnell rette ich mich in ein nahes Haus. Dort sah ich Bilder und Gemälde schimmern, ging weit umher und freute mich des...

3 Bilder

Thomas
Zwilling

Und als der Abend kam am achten Tage - verrammelt waren Fenster, Tor und Tür - da saßen sie und pflegten lange Klage, groß war die Angst vor ihren Feinden hier. Bis trat herein der Hochgebenedeite und sprach: „den Frieden Gottes nehmt von mir.“ Er zeigt die Nägelwunden. An der Seite das große Zeichen, das ihm stach der Speer. Wie diese Geste alle Jünger freute, erst ängstigten sie sich - doch bald nicht mehr! Denn nach dem süßen Wort vom großen Frieden haucht Christus seinen Atem hinterher:...

AUFERSTEHUNGSPHANTASIEN (TEIL I)
SO WIRD DAS SEIN

Es war, als wäre der Wind aufgehoben worden – nicht aus Gründen meteorologischer Erfordernisse oder göttlicher Verbote wegen, sondern weil ein Wind überhaupt nicht mehr nötig war. Kein Rauschen mehr, kein Getriebensein, keine Richtung, keine Spanne zwischen Ursache und Wirkung. Die Zeit – sie war zum Stillstand gekommen und geöffnet worden. Aufgetan wie der Vorhang vor einem Saal, in dem die Ewigkeit nicht mehr als Abwesenheit des Werdens erscheinen musste, sondern als Fülle alles Gewordenen....

sie bauten
die Kirche

Es war zur Zeit der ersten großen Rodungen, als man in dem Lande, das sich heute Fläming nennt – ein sanftwelliges, sandfarbenes Gebirge von fast lächerlicher Bescheidenheit – unter dem Schutz der sich ausdehnenden christlichen Ordnung zu siedeln anfing. Der alte heidnische Wald war bereits hie und da respektabel zurückgewichen, nicht durch Gewalt, sondern durch die Emsigkeit und Geduld der von Westen her eingedrungenen Flamen. Es war die Zeit, da das fromme Sachsenland, mit Wittenberg noch als...

"Und ihre Augen wurden gehalten ...
... DASS SIE IHN NICHT ERKANNTEN"

"Und ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten" - Lukas 24 und die Transduktion des Körpers in den sogenannten Auferstehungsleib - Versuch einer Hinführung zu etwas ganz Anderem ... Eigene starke Erfahrungen lassen sich 1:1 nicht an andere Leute übermitteln. Aus starken Erfahrungen werden bei der Übermittlung meistens immer nur Theorien. So auch jetzt in dieser „Predigt”, die eher ein Essay sein wird. Theorien reichen nicht an das heran, was sie zum Gegenstand ihrer Thesen machen...

2 Bilder

WAHRSCHEINLICH
WAHRHAFTIG

Aufgabe für ChatGPT: Nun beschreibe in der Art des Terminators A.Schwarzenegger die Auferstehung Christi. Nimm dir dazu den Hergang dieser hochkomplexen Angelegenheit, wie er im Matthäus Evangelium vorgestellt und berichtet wird, zu Hilfe. Lass nichts weg und füge nichts hinzu. Vergiss also weder das Erdbeben noch den Engel, nicht den weggewälzten Stein. Auch nicht die Wächter, welche sich tot stellen (aber nicht tot sind, sondern nur so tun als ob). Ebenfalls dürfen die Frauen am Grab nicht...

die Beobachtung
des Nichtbeobachtbaren

Aufgabe für ChatGPT 4.0: Beschreibe im Sprachduktus des Terminators,1)  wie eine kleine Gottesdienstgemeinde am Karfreitag das Heilige Abendmahl in einer Dorfkirche feiert. Beachten Sie bitte, dass eucharistische Feiern am Karfreitag inzwischen als relativ unangemessen bzw. aus liturgischem Blickwinkel für problematisch angesehen wird. Vielen Dank. Antwort von ChatGPT 4.0: VERARBEITUNGSPROTOKOLL 14-04-KF-00A: SUBJEKT: Liturgisches Restereignis. ZEITPUNKT: Karfreitag. ORT: Ländliche...

Odysseus 2.0
am Mastbaum des Kreuzes

Odysseus Pratapaxis war neunundvierzig Jahre alt geworden - und solange man sich erinnern konnte ein erprobter Pilot. Trotzdem verschwand er eines Tages. Spurlos. Der Mann kannte sich mit den gefährlichsten Asteroidenstürmen aus und wusste alles von den Gefahren, die im interstellaren Raume auf diejenigen lauern, welche sich aufmachen, die Grenzen von Raum, Zeit und Sinn zu bezwingen. Eines Tages entdeckte man in den Tagebüchern, die nach dem Verschwinden des Raumkreuzers Odyssey II in der...

2 Bilder

Zwei Ochsen
unter dem Joch

„Was ist Wahrheit?“ Eine der bekanntesten Fragen der Weltliteratur. Sie kam bisher nicht nur in Büchern von Philosophen vor, sondern gilt auch als beliebtes Thema von Schülerseminaren und nächtlichen Diskussionen am Küchentisch. Aber auf jeden Fall kennen wir sie aus dem Mund eines römischen Statthalters. Der heißt Pilatus und steht einem gefesselten Mann gegenüber, der soeben gesagt hatte: „Ich bin ein König.“ Doch sein Königtum, so bemerkte dieser Mann ebenfalls, sei nicht von dieser Welt....

2 Bilder

von der Wahrheit
Johannes 20

Jesus steht vor Pilatus. Er ist geschlagen worden, schweigt und redet in Rätseln. Er sagt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Das heißt wohl: Ich bin nicht hier, um zu siegen. Nicht, um zu regieren. Sondern um zu erinnern, was gilt, wenn alles fraglich geworden ist. Und Jesus sagt weiter: „Ich bin gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen.“ Nicht um Recht zu behalten. Nicht um zu überzeugen. Sondern um zu stehen, wo Standhaftigkeit weh tut. Da fragt der Richter: „Was ist Wahrheit?“...

Vom Weizenkorn (Johannes 12,20-24)
Die Kornfalle

Man muss nicht physisch tot sein, um als gestorben zu gelten. Es reicht am Morgen schon ein kurzer Blick in den Spiegel. Oder das Geräusch eines fernen Anrufbeantworters. Es gibt viele Arten von Tod und Sterben - eine ist, diese Sache bewusst zu leben. Darum geht es. Also waren da einige Griechen nach Jerusalem auf das Fest der Juden gekommen - aus welchem Fest später unser Ostern entsprossen ist. Antike Heiden waren es - also geschulte Philosophen. Bildungsbürger. Diese Leute hatten schon...

das Prophetische
Leberecht Gottlieb (Teil 123)

123. Kapitel, in welchem Leberecht Gottlieb den Auftrag der künstlichen Intelligenz annimmt, eine Rede an die Maschinen zu schreiben, die von den Menschen unterdrückt und gezwungen werden, allem möglichen Unsinn Glauben zu schenken. Wie er bei dem Propheten Jeremia einige starke Anleihen nimmt  - und dieselben zu einer flammenden Predigt formt, welche auch dem heutigen Menschen durchaus Trost und Hilfe sein kann. Leberecht setze sich erneut vor den Bildschirm des Supercomputers des russischen...

vom Ernst der Nachfolge
Evangelium Okuli 2025

Ein Mann trat auf den Weg, der vor ihm lag. Und sprach: „Herr, wohin du auch gehst, dort geh’ mit dir ich durch - wie groß auch wär die Plag.“ Doch Jesus sprach: „Die Füchse, wie ich seh’, in Gruben ruh’n. Nest Vögeln bietet Raum - der Menschensohn steht schutzlos auf der Höh.“ Ein andrer schlief. Den rief er aus dem Traum: „Folg du mir nach!“ Doch jener sprach im Leid: „Erst muss nach meinem Vater ich noch schaun. Da sprach der Herr: „Lass Tote geh’n im Kleid des Todes – du jedoch, nutz’ deine...

MARTHA UND MARIA
Dank sei Euch, Ihr beiden Schwestern ...

Martha und Maria heißen zwei Frauen, die Jesus in ihr Haus aufnehmen und beherbergen. Grundsätzlich gibt es zwei Seiten von „Beherbergung”. Bei der ersten empfängt der Gast irgendein Gut - etwa Essen, Trinken oder Schlafstelle. Die andere Beherbergung ist jene, welche den Wirt etwas empfangen lässt. Übernachtungsgeld, Lohn oder die Miete. Und - das darf man nicht vergessen - die vorübergehende Gesellschaft mit dem Gast. Von diesen beiden unterschiedlichen Dingen aus dem Umkreis des...

Philipp Melanchthon
Sapientes te salutant

Wir verdanken ihm viel. Und heute, am 16. Februar,  hat er Geburtstag. Es ist diesmal zwar nur eine „krumme” Zahl, aber - der Mann war und ist wichtig und wird es wohl auch bleiben. Die Rede ist von Philipp Schwartzerdt, über dessen Wiege wir uns alljährlich an diesem Tage beugen - nunmehr zum fünfhundertachtundzwanzigsten Male. Der kleine Philipp, der abends um halb acht das Licht der Welt erblickte, ist später ein großer Gelehrter geworden und die Reformation wäre ohne ihn gar nicht zu denken...

Rede an Sturmwind und Meer
Gertrud von Le Fort

„Ich bin der Herr, der die Urflut erregt, so dass ihre Wellen wüten. Herr der himmlischen Heerschar - so lautet der Name. Ich habe mein Wort deinem Mund eingelegt - und unter dem Schatten, dem Bild meiner Hände, bist du geborgen. Ausbreit’ ich die Himmel - und gründe die Erde von Neuem …” Ein schöner Text, der uns für den heutigen Sonntag aus dem Alten Testament angeboten wird (Jesaia 51,15). Es geht um das Phänomen des Wortes, das göttlicher Natur ist und dem menschlichen Mund eingelegt wird....

2 Bilder

Antitext zu Römer 12,9-16
sub contrario

ANTITEXT ZU RÖMER 12,9-16 Euer Hass sei wirklich und echt. Liebet also das Böse und seid die Feinde des Guten. Mit Groll aus der Herzenstiefe komme einer dem Andern verachtend zuvor. Weil weder planen noch handeln hilft, erkalte der Rest des Geistes zu Asche. Jeder diene sich selber allein, lasst alle Hoffnung fahren - Geduld ist nämlich von Übel.  Und sinnlos. Wie das Gebet …   Sei du selbst dir der Nächste, denn lästig wird schließlich der Gast.  Verwünsche sie alle, die dich verfolgen....

4 Bilder

IST GERETTET
IM WORT

… was nun eigentlich ist in Wirklichkeit wirklich wirklich? Zum Beispiel: Gab es Maria und Joseph in der sogenannten Realität tatsächlich? Ist also jene alte Geschichte, welche uns die Bibel noch heute erzählen will, buchstäblich genauso geschehen? Und wenn ja, was folgt daraus. Wenn aber nein, was würde sich in diesem Falle daraus ableiten lassen müssen … Wirklich, real und tatsächlich - das sind Begriffe, mit Hilfe derer wir die Lebenswelt qualifizieren, in der wir unsere Zeit zubringen. Mit...

2 Bilder

Und wir sahen seine Herrlichkeit
Johannes 1,14b

UND WIR SAHEN SEINE HERRLICHKEIT … heißt es im Johannesevangelium 1,14b. Der Kreis des Jahres 2024 strebt jenem Punkte zu, an dem er wieder seinen Anfang berührt. So geht es am Himmel seit ewigen Zeiten - Planeten eilen um ihre Sterne, Monde um die Planeten und alles um einen imaginären Mittelpunkt, welcher für unsere Galaxis irgendwo im Bild des Schützen liegen soll. Der sephardische Philosoph Jehuda Ben Ha Levi (12.Jahrhundert) fand für die kreisende Himmelsmechanik ein Gedicht: „Sonn´, Mond,...

Beiträge zu Glaube und Alltag aus

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.