Klarheit und Perspektive
Wie weiter im Kirchenkreis?

Michael Jalowski, Synodaler aus Greiz | Foto: Kirchenkreis Greiz
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Weimar(G+H) – Die Stelle des Superintendenten im Kirchenkreis Greiz im Südosten von Thüringen soll scheinbar nicht mehr neu besetzt werden. Das ist zumindest der Eindruck, den Michael Jalowski, der stellvertretende Präses der Kreissynode, nach sogenannten Perspektivgesprächen am 09. März mit dem Kollegium des Landeskirchenamtes, darunter auch Landesbischof Friedrich Kramer und Regionalbischof Tobias Schüfer gewonnen hat.
„Obwohl wir uns im Kirchenkreis klar dafür ausgesprochen haben und sich Kreissynodenpräses René Petzold darum bemüht hat, dass ein Nominierungsausschuss zusammenkommen kann“, bringt Jalowski sein Unverständnis in der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube + Heimat" (aktuelle Ausgabe zum 25. April) zum Ausdruck.
"Wir sind ein Präzedenzfall", glaubt der Diakon, der auch der Landessynode der EKM angehört. Der Kirchenkreis sieht sich mit einer komplexen Situation konfrontiert. Zum Jahresende wird Superintendent Andreas Görbert nach 21 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet. Bei der Landeskirche möchte man zunächst die Ergebnisse die Arbeitsgruppe „Entwicklungsperspektiven für Kirchenkreise in der EKM“ abwarten, bevor eine Entscheidung über die Zukunft des Kirchenkreises getroffen werde. „Ich kann nachvollziehen, wenn man hier nicht vorgreifen will“, sagt Jalowski. „Es bedeutet aber auch, dass die Superintendentenstelle auf nicht absehbare Zeit unbesetzt bleibt.“
Vorschläge zum weiteren Verfahren lägen seitens der Kirchenleitung bereits vor. Zum einen gäbe es die Möglichkeit, dass der stellvertretende Superintendent die Stelle übernimmt. Zum anderen könnten die angrenzenden drei Kirchenkreise die Leitungsaufgaben geschwisterlich übernehmen. Auch wäre denkbar, dass eine Interimsstelle geschaffen würde.
„Den Versuch einer Kooperation haben wir ja schon hinter uns“, sagt Jalowski. 2014 hatte Andreas Görbert auch das Amt des Superintendenten für den Kirchenkreis Gera übernommen, die Doppelfunktion jedoch nach fünf Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben. Die Voraussetzungen waren damals doch zu unterschiedlich gewesen, meint Jalowski, weshalb es auch nicht zu einer Fusion der beiden Kirchenkreise kam.
Man müsse sich grundsätzlich überlegen, so Jalowski, mit wie wenig Hauptamtlichen man überhaupt noch zurechtkommen könne. „Ich habe das Gefühl, wir hinken der Entwicklung nur hinterher. Wollen wir Traditionen aufrechterhalten und können wir das finanzieren oder wollen wir neue, mutige Wege gehen?"
Auf der Landessynode hatte Jalowski beantragt, dass die Ergebnisse aus den Perspektivgesprächen auch für andere Kirchenkreise nachvollziehbar kommuniziert werden sollten. "Die Herausforderungen, vor denen wir jetzt in Greiz stehen, werden in absehbarer Zeit auch in anderen Kirchenkreisen Thema sein."

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