Kirchenkreis Altenburger Land
Ständchen zum 101-jährigen Bestehen

- Ronneburger Posaunenchor: Elke Engel (v. l.), Thomas Kuttig, Teresa Kaut und Ehepaar Leich bei der Probe.
- Foto: Wolfgang Hesse
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Es gibt eine Gründungsurkunde, die belegt, dass im Jahre 1924 eine Bläservereinigung in der Ronneburger Kirchengemeinde ins Leben gerufen wurde“, sagt Thomas Kuttig, der heutige Leiter des Posaunenchores Ronneburg und der Ronneburger Turmbläser.
Von Wolfgang Hesse
Es war Pfarrer Melzer, der damals viele Interessierte zusammenführte und damit die Bläserarbeit in Ronneburg einleitete.
Vor 40 Jahren wurde mit Kantor Thomas Leich die Kirchenmusik in Ronneburg über die Grenzen der kleinen Thüringer Stadt hinaus bekannt. „Im Mittelpunkt stand damals die Nachwuchswerbung und die Ausbildung von Bläserinnen und Bläsern. Zusammen mit dem Gemeindechor gab es endlich wieder musikalische Gottesdienste“, erinnert sich Thomas Leich, dessen Vater, Werner Leich, von 1978 bis 1992 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen war.
Der heutige Posaunenchor Ronneburg zählt zehn aktive Mitglieder. Viele davon haben bei Thomas Leich ihre Instrumente erlernt. „Thomas Kuttig gehört zur zweiten Generation, die ich ausgebildet habe“, erklärt der ehemalige Kantor an der Ronneburger Marienkirche. Dabei habe er viel Wert auf Gründlichkeit gelegt und stets Kontakte zu Berufsmusikern gesucht. So haben Thomas Kuttig die Erfahrungen bei Solotrompeter Steffen Naumann aus Jena geholfen, seine Fertigkeiten zu erweitern. Heute engagiert er sich ehrenamtlich als Bläser in der Stübaphilharmonie und gehört zum Auswahlchor des Posaunenwerkes der Landeskirche. Er spielt Trompete, Piccolo und Flügelhorn.
Im Jahre 2019 übernahm er die Leitung des Posaunenchores und der Ronneburger Turmbläser, die inzwischen eine Einheit sind. Er trat in die Fußstapfen seines Vorgängers und führte die Posaunenchorarbeit kontinuierlich weiter. Als angestellter Friedhofsgärtner hält der studierte Gartenbauingenieur ständigen Kontakt zur Kirchengemeinde Ronneburg.
„Für mich gehört die Musik einfach zum Leben“, sagt Thomas Kuttig. „Unabhängig von den Proben sind wir eine große Familie. Wir sind alle untereinander befreundet“, ergänzt Thomas Leich. „Auch schauen wir über den Tellerrand hinaus, besuchen gemeinsam Konzerte, geben Gastkonzerte oder spielen bei Stadtfesten“, so Kuttig. Es sei zur guten Tradition geworden, neben den Gottesdiensten, im Senioren- und Pflegeheim zu spielen und, wenn das Wetter es zulasse, jeden Mittwoch um 18 Uhr vom Kirchturm zu blasen.
„Besonders während der Pandemiezeit und Kontaktsperren waren wir für die Menschen da. Wir haben täglich vom Turm geblasen. Vor den Fenstern von Altersheimen spielten wir, um den Einsamen zu zeigen, dass wir an sie denken“, erinnert sich Kuttig. Das Proben in kleinen Gruppen und die Beharrlichkeit hätten das musikalische Leben der Gemeinde aufrechterhalten und den Verkündigungsauftrag auch während dieser außergewöhnlichen Zeit bewahrt.
„Unabhängig von den Proben sind wir eine große Familie. Wir sind alle untereinander befreundet“
Heute helfe man auch bei befreundeten Posaunenchören der Umgebung gerne einmal aus und ermögliche so größere Konzertaufführungen. Die Mitarbeit im Posaunenchor sei eine gute Schule für das Leben, meint Teresa Kaut, die im Jahr 1998 als Kind in die Nachwuchsausbildung eintrat. „Ich habe Trompete und Flügelhorn erlernt und der Posaunenchor begleitete mich als eine Konstante bis heute im Leben“, berichtet sie. „Besonders Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Disziplin, die ich im Posaunenchor kennengelernt habe, haben mir später in der Schule, beim Studium und der Arbeit sehr geholfen.“
Das bestätigt auch Elke Engel, die 2009 zur Trompete kam. „Seitdem habe ich sie nicht mehr aus den Händen gegeben und bin dran geblieben“, betont sie. „Ich bin froh, dass es Menschen gibt, die gemeinsam Musik machen und die die Musik verbindet.“
Autor:Online-Redaktion |
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