119 Anträge in sieben Jahren
Probieren, was geht

Die Erprobungsräume waren Thema auf der Frühjahrstagung der Landessynode der EKM. Im Mittelpunkt stand ein Bericht über die Entwicklung und Finanzierung der Erprobungsräume in der EKM.

Von Beatrix Heinrichs

Seit Juli 2015 läuft die Förderung für neuartige, kreative Gemeindeformen bereits. Gedacht sind sie als Ergänzung und Erweiterung zu den traditionellen Angeboten der Kirchengemeinden. 119 Anträge seien seither gestellt worden; 59 Erprobungsräume gäbe es bereits, berichtet Oberkirchenrat Thomas Schlegel.

Insgesamt umfasse der Etat an Haushaltsmitteln, der hierfür zur Verfügung steht, laut Oberkirchenrat Christian Fuhrmann 17 Millionen Euro. Bezogen auf die Kirchenkreise floss die größte Fördersumme in den vergangenen sieben Jahren nach Erfurt. Hier wurden über eine Million Euro in Projekte und Initiativen investiert. Dabei, so betonte Schlegel, wolle man weniger als Geldgeber denn als Förderpartner wahrgenommen werden. "Vernetzung und Begleitung ist uns wichtig."

Auch IBA-Projekte, die Onlinekirche und das Gemeindebriefportal von EKM und Kirchenzeitung sind anerkannte Erprobungsräume. Wie Fuhrmann berichtet, seien diese Projekte erfolgreich. "Gerade von den Gemeindebriefen wissen wir, dass sie der Riese in unserer Kommunikation sind." 100 Gemeindebriefe aus 500 Kirchengemeinden würden aktuell über das Portal produziert. Die Idee sei "auf die Zukunft ausgelegt", da sie direkt den Gemeinden vor Ort zugutekäme.

In der Aussprache, die dem Synodenbericht folgte, wurde unter anderem der Projektstatus der Erprobungsräume diskutiert. So regte der Synodale Micha Hofmann an, über Kriterien nachzudenken, die festlegen, ab wann ein Erprobungs-Projekt in ein ständiges gemeindliches Angebot überführt werden könne. "Ich halte es für nicht zielführend, auf lange Zeit Parallelstrukturen zu etablieren", so der Gemeindepä-dagoge aus dem Kirchenkreis Mühlhausen. Das Förderungsmodell sei seiner Ansicht nach nicht unkritisch. Für manche Kirchengemeinden wäre es so auch ein Leichtes, reguläre Aufgaben und Angebote über diesen Weg zu finanzieren.

Dem entgegnete Christian Fuhrmann, dass nicht jede gute Idee schnellstmöglich institutionalisiert werden müsse, und verwies auf den Prozesscharakter des Erprobens, der in anderen Landeskirchen Nachahmer fände. Zuletzt hatte die Synode der Landeskirche in Braunschweig beschlossen, mit Erprobungsräumen ihre Arbeit zukunftssicher aufzustellen. Hier sollen etwa Regional- und Gebäudemanager die Arbeit der Geistlichen unterstützen.

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Online-Redaktion

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