Kirchenkreis Torgau-Delitzsch
"Löwe" zum Klingen gebracht

- Matthias Sandig baut die Abstrakte ein, die die Tastenbewegungen ins Innere der Orgel transportieren und die Pfeifen erklingen lassen
- Foto: Andreas Bechert
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In einem festlichen Gottesdienst mit Superintendent Matthias Imbusch, Organist Christian Schmidt, Organistin Cinja Jonack und Ortspfarrer Andreas Ohleam nahm die Löwe-Orgel in der Dorfkirche Authhausen am 10. August ihren offiziellen Spielbetrieb wieder auf.
Von Andreas Bechert
Bereits im vergangenen Jahr war das aus dem Jahr 1840 stammende Instrument, das der Orgelbaumeister Carl Friedrich Wilhelm Löwe (1812–1857) aus Delitzsch erbaute, ausgebaut worden. Löwes Orgeln sind typischerweise mit mechanischer Traktur und Schleifladen ausgestattet. Die Orgel in Authausen ist einmanualig mit Pedal, zehn Registern, Pedalkoppel und Mixtur.
Restauriert wurde die Orgel von der Firma Orgelbau Rühle aus Moritzburg. Unter anderem wurden viele Holzteile überabeitet und die Windladen neu abgedichtet. Teilweise mussten Abstrakte, Trakturwinkel und Wellen repariert werden.
Der Prospekt wurde mit neuen Zinnpfeifen ausgestattet. Die ursprünglichen Zinnpfeifen mussten zu Kriegszeiten abgeleifert werden. Daraus wurden Granaten hergestellt – ein Los, das übrigens (fast) alle Orgeln in der Region in einem der beiden Weltkrieg traf. Als Ersatz dienten Pfeifen aus Zink.
Anfang Juli erfolgte nun der Zusammenbau der vielen Einzelteile in der Kirche zu Authausen. Diese Arbeiten wurden von Matthias Sandig und Georg Kießling ausgeführt. Sandig ist bereits seit 1983 Mitarbeiter der Moritzburger Firma, Kießling schloss nach dreieinhalbjähriger Lehrzeit im Februar dieses Jahres seine Ausbildung dort ab.
Die Intonation der Löwe-Orgel wurde dann Firmenchef Christoph Rühle höchstpersönlich übernommen. Pfeife für Pfeife und ihr Zusammenklang muss dabei erklingen und von Hand eingestellt werden. Das dauert Zeit und erfordert ein perfektes Gehör. 2007 übernahm Christoph Rühle die Leitung der Familienwerkstatt, drei Mitarbeiter, die er von seinem Vater (und teilweise schon vom Großvater) übernahm, arbeiten nun unter seiner Leitung in bewährter Weise.
Autor:Online-Redaktion |
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