Corona und Impfen: Ökumenische Akademie Gera lud zum Streitgespräch ein
Krempeln wir die Ärmel hoch?

Kleiner Piks, große Diskussion: Lothar Hoffmann (l.) und Manfred Horst (r.) über das Für und Wider der Corona-Impfung. Pfarrer Frank Hiddemann leitet die Fragen der Besucher und der Online-Zuschauer an das Podium weiter. | Foto: Wolfgang Hesse
  • Kleiner Piks, große Diskussion: Lothar Hoffmann (l.) und Manfred Horst (r.) über das Für und Wider der Corona-Impfung. Pfarrer Frank Hiddemann leitet die Fragen der Besucher und der Online-Zuschauer an das Podium weiter.
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Lassen wir uns impfen oder nicht? Diesen Disput der Fachleute verfolgten in der Katholischen Kirche St. Elisabeth und im Livestream am 24. Juni in Gera Gäste der Gesprächsreihe „Nach Corona“.

Von Elke Lier

Der Einladung von Akademieleiter und Moderator Frank Hiddemann waren als Experte Cornelius Borck, Direktor des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität Lübeck sowie die Disputanten Lothar Hoffmann, Urologe und ehrenamtlicher Impfarzt aus Gera und Manfred Horst, Facharzt für Allergologie und Immunologie aus Versailles, gefolgt.

Den Weg des Impfens zeichnete Medizinhistoriker Borck nach. Vom englischen Landarzt Edward Jenner, der 1798 die immunisierende Wirkung von Kuhpocken gegen die Pockenkrankheit entdeckte, über die Verdienste von Robert Koch bis zur modernen Molekularbiologie.

„Wir müssen den menschlichen Körper durch Impfen auf ungefährliche Weise auf potentielle Erreger vorbereiten“, nannte Borck das Ziel der Impfforschung. Vorbeugenden Corona-Impfschutz bei Kindern, die davon keinen Nutzen haben, sondern wo selbst die kleinste Nebenwirkung schwerer wirke als der Gruppenschutz, lehnte der Wissenschaftler ab, ebenso so wie Hoffmann und Horst.

Manfred Horst, der an der Entwicklung von Impfstoff gegen den HPV-Virus mitgewirkt hat, betonte: „Ich bin kein Impfgegner, aber ich werfe dem Impfgeschehen vor, dass statistisch kein Nachweis erbracht wurde, dass die Impfung Mortalität oder schwere Verläufe verhindert hat.“ Viele der an oder mit Corona Verstorbenen seien im Durchschnitt 82 Jahre alt gewesen, ein Alter, in dem in Deutschland die meisten Menschen versterben. Übersterblichkeit aufgrund von Corona könne er nicht nachvollziehen. Auch die Vorhersage des exponentiellen Wachstums sei nicht eingetroffen. Kritisch bewertete er die schnelle Zulassung der Impfstoffe, ohne sie ausreichend auf Nebenwirkungen getestet zu haben.

Der Geraer Klinikarzt Lothar Hoffmann warf seinem Kontrahenten Realitätsferne vor: „Jeder zweite Corona-Patient, der auf die Intensivstation kam, ist unter den Händen der Ärzte verstorben. Die Toten von Bergamo, die Massengräber von Brasilien oder Indien sprechen doch eine klare Sprache der Übersterblichkeit.“ Die intensiven Impfkampagnen in Israel, den USA und Großbritannien hätten eindeutig die Wirksamkeit des Impfstoffes durch weniger Tote nachgewiesen.

Horsts Bemerkung, dass der Corona-Stress nicht dem Virus selbst, sondern administrativen Maßnahmen geschuldet sei, konterte Hoffmann: „Leben retten, Lebenszeit verlängern, das ist meine Aufgabe als Arzt. Die Regierung hat trotz Fehlern und Pannen stets verfassungsgemäß gehandelt, wonach jeder Mensch das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit hat.“

Im Publikum wurden Stimmen laut gegen die Corona-Impfung bei Kindern und gefragt, ob ungünstige Lebensbedingungen höhere Sterblichkeit bedingen, und ob Schwedens Umgang mit der Pandemie richtig war. „Auch wenn ich kein Anhänger von Lothar Wieler bin, stimme ich ihm zu, wenn er sagt: ›Jeder, der nicht geimpft ist, wird mit Corona infiziert.‹“, so Manfred Horst.

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