Bilanz: Die Wahlergebnisse zu den Gemeindekirchenräten in der EKM vom Herbst 2019 liegen vor
Ehrenamt muss attraktiver werden

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GKR-Wahl: Rund zwei Monate nach dem Ende der Gemeindekirchenratswahlen in der EKM liegen die Ergebnisse aus den Kirchenkreisen im Landes-kirchenamt in Erfurt vor.

Von Angela Stoye

Christian Fuhrmann, Leiter des Gemeindedezernates, stellte die Ergebnisse beim traditionellen Kamingespräch mit Journalisten am 7. Januar in Magdeburg vor.
Zwischen dem 5. und 27. Oktober vorigen Jahres waren rund 633 500 Gemeindeglieder über 14 Jahre aufgerufen, 1 694 Gemeindekirchenräte zwischen Altmark und Henneberger Land, zwischen Harz und dem Süden Brandenburgs für eine Amtszeit von sechs Jahren neu zu wählen. Wie schon im Jahr 2013 gab es eine allgemeine Briefwahl. Die Unterlagen dafür stellte die Landeskirche zur Verfügung. Von der Möglichkeit, sich aus dem Verfahren der Briefwahl abzumelden, machten 2019 248 Kirchengemeinden Gebrauch. 2013 lag ihre Zahl bei 392. Die gesamte Wahlbeteiligung lag 2019 bei 30,2 Prozent, 2013 mit 31,4 Prozent ein wenig höher. Durch die Briefwahl habe die Wahlbeteiligung, die in den Jahren vor 2013 bei etwa zehn bis elf Prozent lag, gesteigert werden können, so Fuhrmann.
Deutliche Unterschiede zeigen sich 2019 in der durchschnittlichen Wahlbeteiligung mit oder ohne Briefwahl (mit: 32 Prozent; ohne: 14,9 Prozent). Ebenfalls deutliche Unterschiede in der Wahlbeteiligung weisen die Zahlen der Kirchenkreise auf. Mit 41,4 Prozent liegt der Kirchenkreis Schleiz an der Spitze, dicht gefolgt von den Kirchenkreisen Eisenberg (40,83 Prozent) und Apolda-Buttstädt (40,25 Prozent). Am Schluss der Tabelle liegen die Kirchenkreise Merseburg (21,19 Prozent), Erfurt (19,41 Prozent) und Magdeburg mit 15,58 Prozent.
Insgesamt, so Oberkirchenrat Fuhrmann, „lässt die Bindung an das Ehrenamt nach“. Ließen sich 2013 noch 14 387 Frauen und Männer als Kandidaten aufstellen, waren es im vorigen Jahr 13 166. Gewählt wurden 11 154 Älteste (2013: 11 803). Dennoch: „Wir sind unter den 20 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland die Landeskirche mit den meisten Kirchenältesten.“
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Anteil der Frauen in der Gemeindeleitung leicht gestiegen ist. 2013 lag er bei 58,17 Prozent, 2019 sind es 59,65 Prozent. Auch hier schwanken die Zahlen in den Kirchenkreisen stark.
Den höchsten Anteil von Frauen in der Gemeindeleitung verzeichnen 2019 die Kirchenkreise Südharz (66,94 Prozent), Stendal (66,73 Prozent) und Gotha (64,29 Prozent). Am Ende der Tabelle stehen der Kirchenkreis Gera (50,9 Prozent), der Reformierte Kirchenkreis (50 Prozent) und wiederum der Kirchenkreis Magdeburg mit 43,02 Prozent.
Oberkirchenrat Christian Fuhrmann berichtete, dass ihm viele Frauen gesagt hätten, dass ihnen die Mitarbeit in der Gemeindeleitung zu viel würde. Nicht nur bei Frauen müsse darauf geachtet werden, dass Ehrenamtliche nicht überlastet werden. „Das Ehrenamt muss die Leute zufriedenstellen, muss attraktiver werden“, so Fuhrmann, „ja, es soll Spaß machen.“ Ehrenamtliche seien keine „Lückenbüßer“ dort, wo keine Hauptamtlichen mehr eingesetzt werden können. Immer stärker zeige sich auch, dass Ehrenamtliche ihre Gemeinde auch geistlich leiten wollen. „Auch darauf müssen wir achten.“

Einsegnung: Der neue Gemeindekirchenrat des Pfarrbereichs Niedergebra im Kirchenkreis Südharz wurde bereits am 10. November in der Basilika Münchenlohra durch das Pfarrerehepaar Annegret und Michael Steinke in sein Amt eingeführt und für den ehrenamtlichen Dienst gesegnet.  | Foto: Foto: Regina Englert
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Online-Redaktion

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