Evangelischer Posaunentag
Das größte Blechbläsertreffen der Welt

Foto: epd-bild/Matthias Schumann

Sie spielen Posaune, Trompete oder Tuba. Und sie sind viele: 16 000 Musiker, die in Bläserchören evangelischer Kirchengemeinden in ganz Deutschland spielen, wollen vom 3. bis 5. Mai nach Hamburg kommen.

Von Benjamin Lassiwe

Dann findet dort der vom Evangelischen Posaunendienst veranstaltete und nur alle acht Jahre durchgeführte „Evangelische Posaunentag“ statt – nach eigenen Angaben das „größte Bläsertreffen der Welt“.

„Wir gehen sogar davon aus, dass es noch mehr Teilnehmer werden“, sagt Geschäftsführer Peter Schulze. Auf dem Programm des kirchlichen Musikfestivals stehen neben großen Open-Air-Gottesdiensten auf der Moorweide und im Stadtpark vor allem Konzerte: Über 40 Konzerte sind in der Elbmetropole geplant. „Dabei soll es aber nicht nur um Musik gehen“, sagt Schulze. Bei einem Gedenkkonzert am früheren Hannoverschen Bahnhof, von dem aus in der NS-Zeit Menschen in die Konzentrationslager deportiert wurden, soll auch die Rolle des Gründers der evangelischen Posaunenchöre, Johannes Kuhlo, thematisiert werden: Er war überzeugter Nationalsozialist.

Bei einem Konzert auf dem Alsterdorfer Markt der Stiftung Alsterdorf, einer großen Diakonieeinrichtung, sollen Menschen mit und ohne Behinderung zusammen musizieren. Und bei einem Konzert auf dem Museumsschiff „Peking“ sollen Shantys erklingen und die Deutsche Seemannsmission an der Gestaltung mitwirken.

Aber warum melden sich Tausende Menschen für so etwas an und kommen auf eigene Kosten für drei Tage nach Hamburg? „Posaunenchöre sind ein Aktivposten in jeder Gemeinde“, sagt der Schleswig-Holsteinische Landesposaunenwart Daniel Rau. Im Posaunenwerk der Nordkirche sind 5500 Bläser in 330 Chören registriert. Das bedeutet, dass es in jeder dritten Kirchengemeinde einen Posaunenchor gibt. Die ehrenamtlichen Musiker gestalten Gottesdienste mit, spielen auf den Weihnachtsmärkten im Advent oder beim Sommerfest. „Aber oft sind sie eine überschaubare Gruppe, da gibt es schon eine große Sehnsucht danach, auch mal mit anderen zusammen in einem großen Chor zu musizieren“, sagt Peter Schulze.

Und das gilt auch für die Nordkirche, sagt Daniel Rau. „Bei uns ist die Vorfreude auf das Treffen groß, viele Chöre beginnen jetzt schon mit den Proben.“ Wie viele Bläser aus der Nordkirche an dem Treffen teilnehmen, könne man im Moment noch nicht genau sagen. „Aber die bisherigen Posaunentage 2008 in Leipzig und 2016 in Dresden haben gezeigt: Jeder vierte in einem Posaunenchor organisierte Bläser kommt zum Evangelischen Posaunentag.“

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Online-Redaktion

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