Südthüringen
Alles auf Anfang: Superintendentenwahl gescheitert

Foto: Kirchenkreis Meiningen

Reiner Schübel soll nicht der Superintendent für den neuen Kirchenkreis Südthüringen werden. Das entschieden die Synodalen der vier fusionierenden Kirchenkreise Meiningen, Sonneberg, Hildburghausen-Eisfeld und Henneberger Land auf einer gemeinsamen Wahl-Sondersynode in Meiningen.

Von Beatrix Heinrichs

Schübel, der zuletzt als theologisch-pädagogischer Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Erwachsenenbildung in Bayern (AEEB) tätig gewesen ist, war der einzige Kandidat, den der Nominierungsausschuss zur Wahl vorgeschlagen hatte. Das Votum der 135 stimmberechtigten Synodalen, von denen 104 nach Meinigen kamen, war eindeutig: Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit der Stimmen, also mindestens 70, erreichte der Bewerber weder im ersten noch im zweiten Wahlgang – damit fiel der Theologe durch.

"Alles steht wieder auf Anfang. Der Nominierungsausschuss hat jetzt den Auftrag, das Besetzungsverfahren neu in Gang zu setzen", erklärt Beate Marwede, Superintendentin im Kirchenkreis Meiningen. Warum vom Nominierungsausschuss nur ein Bewerber zur Wahl vorgeschlagen wurde, sei der Synode begründet worden, so Marwede. "Natürlich ist die wünschenswerte Situation, dass sich die Synodalen zwischen mehreren Bewerbern entscheiden können." Ausgewählt aber würden die Kandidaten nach ihrer Eignung. Das könne auch bedeuten, dass es eben nur einen Kandidaten gebe. "Ein Nominierungsausschuss ist sich des Risikos bewusst."
Die Entscheidung der Synode als Votum gegen die Fusion zu deuten, lehnt Marwede ab.

"Das ist nicht der Punkt. Den Fusionsprozess haben wir lange besprochen. Es gab eine eindeutige Entscheidung aller vier Synoden für diese Fusion." Dass eine Synode "mit Recht anspruchsvoll" sei, liege in der Natur der Sache, meint Marwede. "Es gibt die Neigung, den Messias zu finden – der Wunsch, dass sich alle Erwartungen, die man hat, in einem Bewerber vereinen."

Unberührt von der gescheiterten Wahl seien die strukturellen Veränderungen in Südthüringen. "Fest steht: Die Fusion der vier Kirchenkreise wird zum 1. Januar 2026 vollzogen." Was die Leitungsfrage betreffe, wolle man bis zu diesem Zeitpunkt Klarheit schaffen. "Das ist eine schwierige Situation. Wir müssen schnell überlegen, weil auch alle Beratungen für den neuen Kirchenkreis weiterlaufen müssen", betont Marwede, die zum Ende des Jahres in den Ruhestand geht. Dafür wolle man jetzt mit der Landeskirche zeitnah das Gespräch suchen.

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Beatrix Heinrichs

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