Vor 30 Jahren: Friedensbeauftragter Renke Brahms erinnert an die Ökumenische Versammlung in Dresden
Wegbereiter der Friedlichen Revolution

Ökumenische Versammlung für Gerechtigkeit Frieden und Bewahrung der Schöpfung 1989 im Gemeindehaus der Christuskirche in Dresden. Auf dem Podium (v. l.) Christof Ziemer, Elisabeth Adler, Propst Heino Falc​ke, Bischof Gottfried Forck (†). | Foto: epd-bild/Bernd Bohm
  • Ökumenische Versammlung für Gerechtigkeit Frieden und Bewahrung der Schöpfung 1989 im Gemeindehaus der Christuskirche in Dresden. Auf dem Podium (v. l.) Christof Ziemer, Elisabeth Adler, Propst Heino Falc​ke, Bischof Gottfried Forck (†).
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Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat an die vor 30 Jahren zu Ende gegangene Ökumenische Versammlung in der DDR erinnert und deren Arbeit gewürdigt. Die Themen des damaligen konziliaren Prozesses, nämlich Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung, seien auch heute noch hochaktuell und hätten nichts von ihrer Bedeutung verloren, erklärte der Theologe in Bonn.
„Auch für die Kirchen in der DDR war dieser Prozess eine wichtige Erfahrung“, fügt Renke Brahms hinzu und verweist darauf, dass hier Vertreterinnen und Vertreter fast aller christlichen Kirchen der damaligen DDR gemeinsam gebetet, gefeiert, beraten und Beschlüsse gefasst hätten, wie es im Schlussdokument heißt. „Und es bewirkte eine intensive Diskussion über den Glauben, die Bedrohungen von Gottes Schöpfung durch Ungerechtigkeit, Krieg und den räuberischen Umgang mit der Natur, die es in dieser Form in der DDR bis dahin so nicht gab“, so der EKD-Friedensbeauftragte.
Die Ökumenische Versammlung mit ihren drei Treffen in Dresden und Magdeburg habe in der ehemaligen DDR zu den Wegbereitern der Friedlichen Revolution gehört. Sie habe mit ihren Ergebnissen weit über das Gebiet der früheren DDR hinaus gewirkt und große Beachtung gefunden, unterstrich Brahms. Die Ökumenische Versammlung habe damals in beeindruckender Weise die Herausforderungen benannt, vor denen die globale Gesellschaft stehe.
Brahms betonte, es sei das Verdienst der Kirchen der DDR, bereits 1983 bei der Vollversammlung des Weltkirchenrates in Vancouver mit dem Vorschlag, ein gesamtchristliches Friedenskonzil einzuberufen, die Weichen für den konziliaren Prozess gestellt zu haben. Kurz nach Ende der Ökumenischen Versammlung sei die Berliner Mauer gefallen und der Kalte Krieg zu Ende gegangen. «Und viele hofften auf eine Welt, in der Verständigung, Gerechtigkeit und Frieden das Leben zwischen den Staaten bestimmen würde. Doch es ist leider nicht so gekommen», sagte der EKD-Friedensbeauftragte.
Renke Brahms dankte 27 Christen aus Ost- und Westdeutschland, die vor kurzem in einem Aufruf an das Ende der Ökumenischen Versammlung vor 30 Jahren erinnerten und betonten, dass die Ziele nicht überholt seien, sondern die Probleme der globalen Welt heute noch größerer Entschiedenheit bedürften. „Es ist eine große Aufgabe, die vor uns allen steht. Es ist eine schwere Aufgabe, die auf uns wartet. Aber es ist auch eine lohnende Aufgabe“, betont Renke Brahms.
(epd/red)

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Online-Redaktion

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