Wort zur Woche
Was ist los? Warum hast du dich nicht gemeldet?

Heute, wenn ihr seine Stimme hört,
so verstockt eure Herzen nicht.
Hebräer 3, Vers 15

Kennen Sie das? Man ruft bei jemandem an, einer Freundin, bei einem Familienmitglied oder einem Arbeitskollegen. Und man kommt keinen Schritt weiter. Man hat es schon hundert Mal probiert – keine Reaktion. Das ist frustrierend.
Und nicht nur das. Sorgen kommen noch dazu. Was, wenn wirklich etwas im Argen liegt? Aber hinfahren, direkt vor der Tür stehen und ihn bzw. sie zum Gespräch drängen will man auch nicht. Was, wenn dann alles nur noch schlimmer wird?
Beziehungen zwischen Menschen sind echt kompliziert. Da meint man es nur gut, und der andere will nichts davon wissen. Oder er hat den Kopf so voll. Oder er schämt sich. Je mehr Zeit ins Land geht, um so schlimmer wird es.
In der Beziehung zwischen Mensch und Gott geht es, nach meiner Erfahrung, genauso kompliziert zu. Wie oft hat Gott schon zu Menschen gesprochen, die dann aber doch nicht auf seine Warnungen oder Weisungen hörten. Die Bibel erzählt vielfach davon. In dem Wort aus dem Hebräerbrief wird auf die Wüstenwanderung Bezug genommen, darauf, dass das Volk Israel murrte, weil es sich von seinem Gott im Stich gelassen fühlte. Sie kommen sogar zu der verwegenen Anklage an Gott bzw. Mose, der in seinem Auftrag handelte: Hättest du uns doch in Ägypten in der Sklaverei gelassen! – Verrückt, oder?
Ganz schnell vergessen wir Menschen, was gerade noch gut war, und stellen plötzlich alles in Frage. Wir sehen nur noch schwarz, obwohl die Lichtblicke auch dann nicht völlig verschwunden sind. Wie kann man dann zu jemandem durchdringen, der sich so verschließt und meint: Niemand kann mir helfen! Alles, was vorher gut war, ist mit einem Mal sinnlos!
Geduld ist dann gefragt. Dranbleiben. Nicht völlig aufgeben. Das ist gar nicht so einfach, wenn der andere signalisiert, dass jegliche Hilfe zwecklos ist. »Heute, wenn ihr meine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht!« – sagt Gott zu uns Menschen. Hoffentlich gelingt uns das, im Umgang mit Gott. Und natürlich auch mit unseren Mitmenschen!

Magdalene Franz-Fastner, Pastorin in Ilmenau

Autor:

Online-Redaktion

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