Predigttext
Von Gott erzählen

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Liebe Kinder, ich schreibe euch, dass euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen. Ich schreibe euch Vätern … Ich schreibe euch jungen Männern … 1. Johannes 2, Verse 12-13

Dem Verfasser des 1. Johannesbriefes ist es wirklich ernst. Er schreibt zuerst an alle. Dabei nennt er sein Anliegen: Die Vergebung der Sünden für alle Menschen, die Gottes Kinder sind. Dann schlüsselt er das Ganze auf. Er spricht die Väter an. Die Mütter mit zu nennen, war damals nicht üblich.

Von Gundula Eichert

Heute gehören sie natürlich selbstverständlich dazu. Väter und Mütter haben Erfahrung. Sie haben erkannt, was wichtig ist im Leben.

Sie wissen, wie Gott sich den Menschen zeigt: Die Liebe ist sein Markenzeichen, die Barmherzigkeit auch – und Mitgefühl. Das, was sie von Gott erkannt haben weiterzusagen, ist die Aufgabe der Lebens-erfahreneren.
Als nächstes spricht der Verfasser die jungen Männer an. Natürlich gehören auch die jungen Frauen dazu. Und auch die queeren Menschen sollen nicht fehlen. Alle sind ja Kinder Gottes. Die Aufgabe der Jüngeren ist es nun, stark zu sein und den Bösen zu überwinden. Wer das ist? Was das ist? Ganz gewiss eine Haltung, die abwertet, Menschen demütigt und klein macht und so der Liebe Gottes widerspricht.

Um die Erkenntnis Gottes geht es, um die Überwindung des Bösen und letztendlich um Vergebung. Ist das auch eine Aufgabe für uns? Erkenne ich denn Gottes Fußspuren in meinem Leben? Wo spüre ich seinen Halt, seine Liebe? Und zweitens: Ist mir bewusst, wo meine Stärken liegen? Wie gelingt es mir immer wieder, das Gute in meinem Leben zu finden und zu leben? Und drittens: Wie kann ich vergeben, mir selbst und meinen Mitmenschen? Was brauche ich, um mich und meinen Nächsten als ein von Gott geliebtes Kind zu sehen?

Als Leiterin der Telefonseelsorge Halle weiß ich, wie sehr sich Menschen danach sehnen, ohne Vorbehalte angenommen zu werden. Immer wieder sprechen Menschen davon. Manche warten ihr ganzes Leben darauf.

Der Verfasser des 1. Johannesbriefes wiederholt deshalb seine Aufzählung gleich noch einmal: Ihr Älteren erkennt Gott. Ihr Jüngeren besinnt euch auf eure Stärke und stellt euch dem Bösen entgegen. Und ihr alle vergebt einander, wie euch vergeben ist. Dann können Wunden heilen, und es kann Frieden werden unter uns.

Pfarrerin Gundula Eichert | Foto: G. Eichert
Autor:

Online-Redaktion

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