Evangelische Theologie
Fakultätentag diskutiert Studienreform

Foto: epd-bild/Jens Schulze

Frankfurt am Main/Göttingen (idea) – Die Vertreter der evangelisch-theologischen Fakultäten an den staatlichen Universitäten in Deutschland werden auf ihrem kommenden Fakultätentag über eine Reform des Theologiestudiums diskutieren. Das Treffen findet am 10. und 11. Oktober in Göttingen statt. Laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ steht eine Abstimmung über eine Umstellung auf eine Bachelor/Master-Struktur auf der Tagesordnung. Bei diesem Modell ist das Studium in zwei Abschnitte gegliedert. Studenten können schon nach dem ersten Abschnitt einen anerkannten Abschluss (Bachelor) erwerben oder das Studium bis zu einem höheren Abschluss (Master) fortsetzen. Nach dem bisherigen Modell legen Studenten erst am Ende des gesamten Studiums eine Abschlussprüfung ab (Erstes Kirchliches Examen).

Gegen eine Reform des Studiums gebe es aber Widerstand. Kritiker befürchteten einen größeren Verwaltungsaufwand und einen Verlust der „Wissenschaftlichkeit“ des Studiums. Hintergrund der Diskussion sei ein starker Studentenschwund. Selbst renommierte evangelisch-theologische Fakultäten verzeichneten aktuell nur noch ein- oder zweistellige Anfängerzahlen. Dadurch drohe den evangelischen Landeskirchen ein dramatischer Pfarrermangel. Darüber hinaus fürchteten die Fakultäten um ihre Existenz. Deshalb werde bereits seit Jahren darüber diskutiert, ob man von angehenden Pfarrern wie bisher eine vertiefte Kenntnis der drei alten Sprachen Latein, Griechisch und Hebräisch verlangen müsse. Bisher seien Versuche, die Anforderungen zu senken, aber am Widerstand aus den Fakultäten gescheitert.

Wie es in dem Bericht weiter heißt, gibt es gegen die Umstellung auf eine Bachelor/Master-Struktur auch deshalb Vorbehalte, weil sie „womöglich auch eine Tür für die Absolventen evangelikaler Hochschulen in den Pfarrdienst der Landeskirchen öffnen“ würde. Das könne „deren prägende Ausrichtung auf eine aufgeklärt-liberale Religion auf Dauer nachhaltig erschüttern“. Mit einer endgültigen Entscheidung der Fakultätsvertreter über eine Studienreform sei frühestens auf dem Fakultätentag in Jena 2026 oder der übernächsten Tagung in Marburg 2027 zu rechnen.

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Online-Redaktion

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