Pessachfest 2021
Eingeschränktes Familienfest

Für die Feier des Pessachfestes am Sederabend: gedeckter Tisch mit Mazza, dem „ungesäuerten Brot“. Die jüdischen Familien feiern die traditionelle Liturgie (Seder), trinken Wein, essen ein festliches Mahl, beten und singen gemeinsam und erzählen die Geschichte von der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei, die in dem Buch Haggada geschrieben steht. | Foto: epd-bild / version / Ralf Maro
  • Für die Feier des Pessachfestes am Sederabend: gedeckter Tisch mit Mazza, dem „ungesäuerten Brot“. Die jüdischen Familien feiern die traditionelle Liturgie (Seder), trinken Wein, essen ein festliches Mahl, beten und singen gemeinsam und erzählen die Geschichte von der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei, die in dem Buch Haggada geschrieben steht.
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Das jüdische Pessachfest erinnert an den biblisch überlieferten Auszug der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei. In diesem Jahr wird es vom 27. März bis zum 4. April gefeiert. In den jüdischen Gemeinden beginnt Pessach am Sonnabend. Familien feiern mit Gästen den Sederabend, der mit symbolischen Speisen und ungesäuertem Brot an den Auszug aus Ägypten erinnert. Als volle Feiertage gelten jedoch nur der erste Tag – der Tag des Auszugs – und der letzte Tag – der Tag der Spaltung des Schilfmeeres. Dazwischen liegen die sogenannten Halbfeiertage, an denen die meisten Werktätigkeiten zwar nicht verboten sind, aber möglichst eingeschränkt werden.
Das hebräisch Wort «Pessach» bedeutet «vorübergehen», «verschonen». Nach den Berichten im Zweiten Buch Mose ließ Gott die erstgeborenen Kinder der Ägypter töten, verschonte aber die Israeliten und verhalf ihnen zur Flucht aus der ägyptischen Knechtschaft. Weil bei der Flucht keine Zeit mehr blieb, den Brotteig aufgehen zu lassen, wird Pessach auch das «Fest der ungesäuerten Brote» genannt. Orthodoxe Juden essen an Pessach nur die vor dem Fest speziell gebackenen Mazzoth (Matzen), ungesäuerte Brote, und reinigen vor dem Fest den Haushalt von jeglichem Sauerteig und Hefe.
Es werden Speisen gereicht, die an die Ereignisse des Auszugs aus Ägypten erinnern: ungesäuertes Brot, geröstetes Lamm, bittere Kräuter mit geriebenem Meerrettich, die an die Bitterkeit der Sklaverei erinnern sollen, sowie eine Süßspeise aus Äpfeln, Nüssen und Wein, die den Lehm zum Pyramidenbau darstellt. Dazu werden in bestimmten Abständen vier Gläser Wein getrunken, die die vier Verheißungen Gottes an das Volk Israel symbolisieren: Gott will die Juden aus Ägypten herausführen, sie erretten, erlösen und als sein Volk annehmen (2. Mose 6). Nach den neutestamentlichen Berichten war die letzte Mahlzeit Jesu mit seinen Jüngern, das Abendmahl, ein Essen zum Pessachfest.
Auch in diesem Jahr ist die Familienzusammenkunft, wie schon 2020, äußerst eingeschränkt. Online-Gottesdienste aus den Synagogen sind allerdings keine Alternative, weil orthodoxe Juden an Feiertagen keine technischen Geräte benutzen dürfen. (epd/red)

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Online-Redaktion

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