Wort zur Woche
Beten: Von Äußerlichkeiten und innerer Einkehr

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 Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.
Daniel 9, Vers 18 b

In der Evangelischen Grundschule im Martinszentrum Bernburg kann ich immer wieder einmal Gebete von Kindern erleben. Vor jeder Mahlzeit geschieht das. Meist wechseln sich dabei mehrere Kinder zeilenweise ab. Sie stehen vor den anderen, die bereits Platz genommen haben. Nachdem das von allen Anwesenden gemeinsam gesprochene Amen verklungen ist, setzen sich auch die Beter hin und das Essen kann beginnen. Beten gehört einfach dazu, es ist ein Ritual.
Was im Buch Daniel zu lesen ist, klingt nach mehr als nur einem Ritual: Die Frage unseres Selbstverständnisses, ob wir uns selbst als gerecht ansehen möchten und wie fraglich das ist, erachte ich als Hintergrund. Gottes Barmherzigkeit steht zum Glück außerhalb unserer Macht und unseres Vermögens. Auf sie dürfen wir vertrauen, wie verhaftet wir dieser irdischen Welt mit ihren alltäglichen Chancen und Risiken auch sind. An ihn, den Barmherzigen, können wir uns vertrauensvoll wenden.
Mich interessieren jedoch über die "hohe Theologie" hinaus oft biblische Nebenbemerkungen. So auch hier: Es ist eine Gebetshaltung angesprochen. Beim Beten liegen! Abgesehen davon, dass vielleicht die Enkel beim Abendgebet bereits im Bett liegen, habe ich liegend Betende ausschließlich in Filmen gesehen. Beim Beten die Hände falten ist üblich. Es geschieht auf unterschiedliche Art und verhindert bei manch einem auch, mit Händen in den Hosentaschen herumzulümmeln, wenn gebetet werden soll. In unserer Gemeinde steht man im Gottesdienst zum Beten auf und sitzt beim Singen, in unserer Partnergemeinde im englischen Leeds bleibt man zum Beten sitzen, steht aber zum Singen auf. Manch einer senkt den Blick oder schließt gar die Augen, um beim Beten Ablenkungen zu minimieren.
Ich finde die unterschiedlichen Praktiken gut. Es sind letztendlich nur Äußerlichkeiten: Wichtig ist, dass das Beten nicht verlernt wird.

Pfarrer Lambrecht Kuhn, Martinsgemeinde Bernburg

Autor:

Online-Redaktion

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