Naumburg
Cranach-Triegel-Altar im Naumburger Dom kann bleiben

- Das Altarretabel von Michael Triegel mit den Original-Seitenflügeln von Lucas Cranach dem Älteren.
- Foto: epd-Bild/Rico Thumser
- hochgeladen von Oliver Gierens
Naumburg, Magdeburg (epd). Der Cranach-Triegel-Altar kann dauerhaft im Naumburger Dom bleiben. Allerdings soll er künftig im Nordquerhaus des Gotteshauses aufgestellt werden, teilte die sachsen-anhaltische Staatskanzlei am Mittwoch in Magdeburg mit. Das folge aus dem lange erwarteten Urteil der Experten der Unesco zum weiteren Umgang mit dem Altar, das jetzt beim Auswärtigen Amt und der Landesregierung eingetroffen sei.
Die Sachverständigen haben sich den Angaben zufolge mit dem teils vehement geführten Diskurs der deutschen Kunst- und Architektursachverständigen um die Aufstellung des Altars-Projekts im Westchor des Domes intensiv beschäftigt.
In Reaktion auf den Bericht hatten die Vereinigten Domstifter, das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie sowie Vertreter der Staatskanzlei mehrere mögliche Standorte innerhalb des Doms geprüft, hieß es. Die Fläche im Nordquerhaus werde als beste Variante befürwortet, weil das Werk dort einen eigenen, würdigen Raum innerhalb des Domes erhalte, hieß es.
Altar war jahrelang Zankapfel
Damit geht ein rund dreijähriger Streit um das Projekt zu Ende. Der ursprünglich zwischen 1517 und 1519 von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) geschaffene Altar war im Zuge der Reformation teilweise zerstört worden. Der Leipziger Maler Michael Triegel hatte ihn um ein Mittelteil ergänzt. Im Anschluss war der Altar von Juli 2022 an im Westchor des Domes zu sehen.
Die Wiederaufstellung war umstritten, weil der Altar die Stifterfiguren um Uta von Naumburg verdeckte. Sogar über eine mögliche Aberkennung des 2018 verliehenen Unesco-Welterbetitels für den Naumburger Dom wurde zeitweilig diskutiert.
Autor:Oliver Gierens |
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