75 Jahre Welternährungsorganisation
Eine Welt ohne Hunger

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Nachrichten der Welternährungsorganisation (FAO) sind in den vergangenen Jahren selten gut. Meist geht es um mehr Hungernde, mehr Leid und mehr Not. Dabei hat die FAO sich mit ihrer Gründung am 16. Oktober 1945 das Ziel auf die Fahnen geschrieben, Hunger weltweit zu beenden. Und zunächst hatte sie viele Fortschritte verzeichnet. Doch im vergangenen Jahr hungerten weltweit nahezu 690 Menschen – zehn Millionen mehr als im Jahr zuvor.

Die Aussichten sind angesichts der Covid-19-Pandemie düster. Das Ziel der internationalen Gemeinschaft, den weltweiten Hunger bis 2030 zu beenden, sei ernsthaft in Gefahr, befürchtet die FAO gemeinsam mit Unicef, dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), dem Welternährungsprogramm (WFP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Durch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie könnte bis Jahresende die Zahl der Hungernden auf 820 Millionen Menschen anwachsen. Die fünf Organisationen geben jedes Jahr den Welternährungsbericht heraus. Während die Entwicklung bis 2014 positiv war, der Hunger weltweit abnahm, ist der Trend seither gegenläufig. Wir sind nach wie vor nicht auf dem richtigen Weg, hieß es in der gemeinsamen Stellungnahme der UN-Organisationen im Juli.

Die FAO, die ganz korrekt Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen heißt, ist die älteste Sonderorganisation der Vereinten Nationen und zugleich die größte mit mehreren tausend Mitarbeitern. Im Oktober 1945 wurde sie im kanadischen Quebec gegründet und verlegte ihren Sitz 1951 nach Rom. Generaldirektor der FAO ist seit 2019 der Agrarwissenschaftler Qu Dongyu, der erste Chinese in diesem Amt. Derzeit sind 194 Staaten und die EU Mitglied der FAO. Nach eigenen Angaben ist die UN-Organisation in mehr als 130 Ländern der Welt tätig. Während die meisten chronisch Unterernährten in Asien leben, verzeichnet Afrika mit derzeit 250 Millionen Hungernden die höchsten Zuwachsraten.

"Wir glauben, jeder kann einen Anteil daran haben, den Hunger weltweit zu beenden", lautet das Credo der Arbeit der FAO. Es geht einerseits darum, die Selbstversorgungskräfte der Menschen weltweit zu stärken – vor allem auf dem Land –, aber auch Krankheiten auszurotten, etwa die Rinderpest, Vogelgrippe oder die Flussblindheit. Auch illegale Fischerei und Landrechte stehen auf der Agenda der Welternährungsorganisation, sowie eine nachhaltige Produktion von Lebensmitteln weltweit.

Für die Getreideernte in diesem Jahr rechnet die FAO mit einem Allzeit-Hoch. Aktuell gehen Schätzungen zu Gesamternten von rund 2,77 Milliarden Tonnen aus. Das wären 58 Millionen mehr als 2019. Vor allem die erwarteten Mais-Ernten in Argentinien und Brasilien und auch die Produktion von Hirse und Reis steigen weiter an. Indes sind die Nahrungsmittelpreise weiter gestiegen. Insbesondere Zucker, Pflanzenöl und Rohgetreide legten im laufenden Jahr zu. Die Baustellen für die FAO sind Dauerbaustellen – und mögliche Lösungen mehr als komplex.
Anna Mertens (kna) 

Autor:

Online-Redaktion

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