Nahost-Konflikt
Bischöfe verabschieden Erklärung

Foto:  epd-bild/Tim Wegner

Fulda (epd). Die katholischen Bischöfe in Deutschland haben an die Bundesregierung appelliert, im Nahost-Konflikt Grundlagen für die Koexistenz zweier friedlicher Staaten zu schaffen. Dauerhafter Friede könne nur dort entstehen, wo beide Völker Sicherheit, Würde und eine Zukunftsperspektive finden, heißt es in einer Erklärung, die zum Abschluss der Herbst-Vollversammlung der Bischöfe in Fulda veröffentlicht wurde.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, erinnerte an das antisemitische Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel. Der Anschlag sei mehr als ein besonders verwerflicher Akt des Terrors. Es sei ein «Anschlag auf das Leben und die Würde des jüdischen Volkes und das Existenzrecht des Staates Israel» gewesen, sagte Bätzing mit Verweis auf die Erklärung. Der Limburger Bischof bekräftigte auch das Selbstverteidigungsrecht Israels, das außer Frage stehe. Zugleich beobachte man im Gaza-Streifen nicht hinnehmbare humanitäre Katastrophen. In dieser Hinsicht sei es zulässig, die israelische Regierung zu kritisieren.

Gemeinsam mit Papst Leo XIV. fordere man das sofortige Ende der Gewalt. «Wir fordern die umgehende Freilassung der israelischen Geiseln, die sich noch immer in der Gewalt der Hamas befinden.» Zugleich fordere man den ungehinderten Zugang zu wirksamer humanitärer Hilfe im Gaza-Streifen, heißt es in der Erklärung weiter.
«Jede Verzögerung kostet Menschenleben.» Kein politisches Kalkül und kein militärisches Interesse dürften schwerer wiegen als das Recht auf Nahrung, Wasser, medizinische Versorgung und Sicherheit.

Auch der Vatikan hatte sich Anfang September für eine Zwei-Staaten-Lösung als «einzigen Ausweg aus dem andauernden Krieg» ausgesprochen. Die deutsche Bundesregierung sieht eine Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina zwar auch als Ziel, die Anerkennung eines palästinensischen Staates solle aber erst am Ende einer Friedenslösung stehen, wie Regierungsmitglieder wiederholt erklärt haben. Zugleich weist sie darauf hin, dass es keine weiteren Schritte hin zu einer Annexion des Westjordanlandes geben darf.
Westliche Länder wie Frankreich, Kanada und Australien wollen Palästina als Staat anerkennen.

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Online-Redaktion

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