Blickpunkt

Beiträge zur Rubrik Blickpunkt

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Kirchenfinanzen
Der Glaube und das Geld

Im Jahr 2060 werden nur noch 9,5 Millionen Menschen in Deutschland Kirchensteuer zahlen. Nur noch 18 Millionen Menschen werden Mitglied einer der beiden großen Kirchen im Land sein. Von Benjamin Lassiwe Dank Lohn- und Gehaltssteigerungen werden sie, ähnlich wie heute, etwa 12 Milliarden Euro an Kirchensteuern aufbringen. Aber dank der Inflation und des Verlusts der Kaufkraft wird das von den Kirchen eingenommene Geld im Jahr 2060 rund 64 Prozent weniger wert sein als heute. Diese reichlich...

  • 20.04.23
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Kirchenkreisreform
Grenzenlos gesprächsbereit?

Die Kirchenkreise in der EKM sind auf Brautschau. Wer wirbt um wen, wo plant man schon eine gemeinsame Zukunft, und wie genau soll das Zusammengehen dann aussehen? Bei den Präsides der Kreissynoden haben wir nachgefragt. Mit gleicher Elle messen Im Zusammenhang mit der notwendigen Wahl eines neuen Superintendenten hatten wir vor zwei Jahren Perspektivgespräche mit den Nachbarkirchenkreisen und sehen zur Zeit ohne Änderungsbedarf entspannt in die Zukunft. Wir wollen die Kooperation mit dem...

  • 19.04.23

Erklärt
Staatsleistungen

Neben der Kirchensteuer und staatlichen Subventionen finanzieren sich die evangelische und die katholische Kirche durch sogenannte Staatsleistungen. Rund eine halbe Milliarde Euro erhalten die Kirchen jährlich als Entschädigung für die Enteignung kirchlicher Güter im 19. Jahrhundert.

  • 18.04.23

Kirchen
Stein gewordener Antisemitismus

Es ist ein schweres historisches Erbe: Plastiken, die Juden diffamieren. Meist handelt es sich um "Judensäue", die im Mittelalter ihren Platz an den Wänden von Kirchen fanden, aber auch von Privathäusern oder Burgtoren. Besondere mediale Aufmerksamkeit bekam das Schwein des Anstoßes an der Wittenberger Stadtkirche, in der Martin Luther predigte. Ein Relief karikiert Juden als Menschen, die an den Zitzen des Tiers saugen und ihm in den After schauen. Von Karin Wollschläger und Christoph...

NS-Zeit
«Wir haben festgestellt, dass wir nichts wussten»

Der Opa kämpfte an der Ostfront, die Ur-Oma ließ Zwangsarbeiter auf ihrem Hof schuften: Welche Verantwortung trugen die eigenen Vorfahren für das Nazi-Regime? Wer deren Geschichte erforscht, gewinnt neue Einsichten in die Mechanismen der Diktatur. Von Stefan Fuhr (epd) Lorenz Völker hat seinen Großvater als liebevollen, gutmütigen und intellektuellen älteren Mann erlebt. «Er war die Friedfertigkeit und Reflexion in Person», sagt der Sport- und Geschichtslehrer. Die NS-Zeit spielte in den...

  • 17.04.23
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Und verloren gegangen ihr aufrechter Gand
HINTERHER

Hamburg, Kirchentag, 17.06. 1995, an die 25.000 Motorräder, Roller, Gespanne, vom Fischmarkt kommend, vom Biker-Gottesdienst, fahren durch die Stadt. Eines der Bonbons des Kirchentages, viele Zuschauer trotz mäßigen Wetters mit einigem Stolz, manche winken, jubeln, hupen. Was in Hamburg alles so auf die Beine kommt! Anderthalb Stunden lang. Ich frage mich hinterher, wie lange wohl jene Kinder gebraucht hätten, -die braunen Unbrüder haben sie auf dem Gewissen-, an die eine Million Kinder:...

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Kirchliche Baudenkmäler bewahren
Den Steinen eine Stimme geben

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler der EKD unterstützt seit 1999 Kirchensanierungen – besonders auch im Osten Deutschlands. Fünf der zwölf Kirchen, die nun für den Titel "Kirche des Jahres 2023" nominiert sind, stehen in Mitteldeutschland. Wir stellen sie vor. Dorfkirche Großpaschleben Die Jugendkirche Großpaschleben der Landeskirche Anhalts war im Juli 2022 als KiBa-Kirche des Monats ausgezeichnet worden. Die Dorfkirche nahe Köthen ist in den vergangenen Jahren als...

  • 12.04.23

"Schlafes Bruder" versus "Leben des Brian"
VON DEM UNTERSCHIED

Für den Fall, dass man ihn noch nicht gesehen hat, bietet sich für die Zeit bis zur Auferstehung Christi der Film SCHLAFES BRUDER an. Thematisch dreht sich alles um den Text des Chorals - „Komm, o Tod, Du Schlafes Bruder.” Der Film mit Ben Becker ist bei Youtube kostenlos zu sehen und man lernt dort die Kirche kennen, wie sie war und wie sie nicht mehr sein soll. Und dass sie - trotz alledem - immer eine Brücke zur wahren Welt zu sein beauftragt gewesen ist. Die Musik darf eine Leiter nach...

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Scheitern und Neubeginn
In Gottes Hand

Die Bibel erzählt von Menschen, die an ihrem Tiefpunkt noch eine Zukunft haben. Diese Linie zieht sich durch die Biografien der Bibel vom Paradies bis zur Sintflut und schließlich zu Jesus, den Gott aus dem Tod zum Leben erweckt. Von Helmut Frank Von Jesus ist kein schriftliches Wort überliefert, er wollte auch keine Religion gründen. Und doch wurde er für Milliarden Menschen zum Christus des Glaubens und zur bedeutsamsten Person der Weltgeschichte. Wie war das möglich? Zunächst war Jesus...

  • 05.04.23
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Christen in der DDR
Antragsfrist für DDR-Opfer endet bald

Die Kirchen in der DDR galten vielen Menschen als Orte des Widerstands, des Rückzugs oder der Opposition. Von den Friedensgebeten im Herbst 1989 gingen die Montagsdemonstrationen aus, die das SED-Regime schließlich zum Einsturz brachten. Von Oliver Gierens Doch es gab auch die andere Seite kirchlichen Handelns: Mitarbeiter, die sich den DDR-Staatsorganen widersetzten, wurden zuweilen auch von kirchlicher Seite gemaßregelt, disziplinarisch belangt, im Stich gelassen oder gar entlassen. Im...

  • 31.03.23
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Vergeben und vergessen? Was so einfach klingt, sei ein langer Prozess, sagt Margot Käßmann. In ihrem neuen Buch erklärt die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende, wie es gelingen kann, Frieden zu finden. | Foto: Paul-Philipp Braun
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Vergebung
Die befreiende Beichte

Vergebung lautet der Titel von Margot Käßmanns neuem Buch. Ein Thema, das der Theologin auch persönlich vertraut ist. Willi Wild sprach mit ihr über Krieg, Kirchentag und die Kraft des Neuanfangs. In Freudenberg ist ein zwölfjähriges Mädchen von ihren Schulkameradinnen ermordet worden. Können Sie den Angehörigen des toten Mädchens ihr Buch empfehlen? Margot Käßmann: Auf gar keinen Fall jetzt. Man kann nach einer Verletzung, nach einem Trauma in der Schockstarre nicht unmittelbar an Vergebung...

  • 30.03.23
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Mediation ist Friedensarbeit, sagt Wiebke Heider. Sie arbeitet seit 15 Jahren als Mediatorin und hat bereits mehr als 1600 solcher Prozesse begleitet. | Foto: Paul-Philipp Braun
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"Mediation ist Friedensarbeit."
Von Null auf Hundert

Streiten Christen anders? Definitiv ja, sagt Mediatorin Wiebke Heider aus Apolda. Zum einen treffen Konflikte unter Glaubensgeschwistern oft den innersten Kern eines Menschen. Zum anderen besteht die Tendenz, Konflikte unter dem Deckmantel der Nächstenliebe zu verschleiern. Von Katja Schmidtke Ecclesia semper reformanda – dass sich die Kirche beständig selbst reformieren müsse, ist Geschichtslehre und Zukunftsverpflichtung evangelischer Christen. Hinter dem hehren Anspruch steckt im kirchlichen...

  • 30.03.23

"Spiegel"-Autor rollt Fall neu auf
Die letzte Reise des Matthias Domaschk

Matthias Domaschk, Spitzname Matz, ist am 10. April 1981 mit seinem Freund Blase, bürgerlich Peter Rösch, unterwegs von Jena nach Ost-Berlin. Sie sind auf eine Geburtstagsfeier eingeladen. Von Markus Geiler Im brandenburgischen Jüterbog werden sie auf Befehl der Stasi gemeinsam mit zwei jungen Frauen von der DDR-Transportpolizei aus dem Zug geholt und verhaftet. In der Lesart der DDR-Organe waren Matz und Blase feindlich-negative Elemente: Sie trugen lange Haare, Jeans, bunte Bänder um das...

  • 23.03.23
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Ich weiß es nicht
Es bleibt kompliziert

Für und Wider: Die Friedensfrage zerreiße sie, schreibt unsere Autorin – und macht Mut. Wichtiger als Schwarz-Weiß-Denken sei es, die Friedensworte der Bibel hochzuhalten. Ein Zwischenruf. Von Bettina Schlauraff Ich habe im vergangenen Jahr etwas über mich gelernt: Eine Meinung zu Krieg und Frieden in Friedenszeiten zu haben, ist einfacher als in Kriegszeiten. Denken auf den Frieden hin und im Frieden – das kenne ich. Denken in Zeiten eines räumlich nahen Krieges, eines Krieges in Europa, bin...

  • 23.03.23
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Sie tragen die Last der darüber liegenden Welten
St. Jakob in Castellaz

Oberhalb von Tramin, an den Berg geschmiegt, steht sie an ihrem Platz so seit 800 Jahren. Wer aufsteigt, wird reich belohnt. Nicht nur mit Blick und Sicht und dem Gefühl erhabener Größe, sondern vor allem mit dem, was sie in sich birgt: mit Wandbildern und Fresken. Besonders die Apsis des romanischen Teils hat es ihm angetan: oben der richtende und rettende Christus in seiner Mandorla; in der Mitte die Apostel als Vertreter der erlösten Welt; in der untersten Reihe inmitten von Untieren und...

OSTERMÄRSCHE
Das Netzwerk Friedenskooperative informiert

Ostermärsche 2023 vom 6. – 10. April Zu Ostern für Frieden, Abrüstung und ein Ende des Krieges in der Ukraine aktiv werden! FRIEDEN muss verhandelt werden. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat zu unzähligen Toten und Verletzten sowie zu Millionen Geflüchteten geführt. Infolge des Krieges sind die Beziehungen zwischen NATO und Russland an einem besorgniserregenden Tiefpunkt angelangt, wodurch auch die Wahrscheinlichkeit eines Atomkriegs zugenommen hat. Zusätzlich...

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Das Kreuz als Staffelstab: Traditionell stehen die ersten Wochen eines Kalenderjahres im Zeichen des Gebets. Auf die Allianzgebetswoche, die von der Evangelischen Allianz vorbereitet wird, folgt die Gebetswoche für die Einheit der Christen, zu der die ACK-Mitgliedskirchen einladen. Beide Aktionen verbindet der ökumenische Gedanke – und ein gemeinsam formuliertes Gebet. | Foto: epd-bild/Guido Schiefer
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Interview
Ökumene ist keine Einbahnstraße

Kleiner Grenzverkehr: Für den kirchlichen Zusammenhalt ist die ACK eine wichtige Adresse. Im Gespräch mit Norbert Zonker erläutern der ACK-Vorsitzende Erzpriester Radu Constantin Miron und Geschäftsführerin Verena Hammes, wo der Zusammenschluss von 25 Kirchen heute steht. Die ACK wird 75 – erreicht sie damit gleichsam eine Altersgrenze, oder ist sie auch noch für jüngere Menschen attraktiv? Radu Constantin Miron: 75 ist ein respektables Alter, und zu einer Zeit, in der viele Vereine und...

  • 16.03.23
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Sucht – ein Überblick
"Ich könnte jederzeit aufhören."

Sucht ist der kleine Unterschied, der den Alltagskonsum zur Krankheit macht, der ganze Familien und Leben zerstört. Ein Überblick, wie Drogen wirken, wieso Menschen Freiheit gegen Abhängigkeit tauschen, und warum kaum jemand orangensaftsüchtig ist. Von Brigitte Vordermayer Ich habe einen starken Willen. Ich könnte jederzeit aufhören«, sagt der 29-jährige Alexander. Doch schleichend passiert das Gegenteil: Aus einer Schachtel Zigaretten am Tag werden zwei, aus dem Feierabendbier wird die halbe...

  • 09.03.23

Ängste
Die Furcht vor dem Funkloch

In Deutschland besitzen 63 Millionen Menschen ein Smartphone, die durchschnittliche Smartphone-Nutzung liegt bei fast vier Stunden pro Tag. Das kann negative psychische Folgen haben - beispielsweise Nomophobie: die Angst, nicht erreichbar zu sein. Von Reimar Paul (epd) Eines der Mädchen aus dem Pulk der Schülerinnen und Schüler, der sich an diesem Nachmittag in den Bus der Linie 50 in Göttingen quetscht, scheint einer Panikattacke nahe. Sie hat ihr Handy zu Hause vergessen und war deshalb...

  • 09.03.23
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Cannabis
„Die gesundheitlichen Schattenseiten kommen weniger zur Sprache“

Die Bundesregierung arbeitet derzeit an Regelungen für eine Freigabe von Besitz und Konsum von Cannabis. Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) fordert der Bonner Moraltheologe Jochen Sautermeister, auch mögliche Schattenseiten und den Schutz gefährdeter Gruppen im Blick zu haben. Von Annika Schmitz (kna) KNA: Herr Professor Sautermeister, die Cannabis-Legalisierung ist derzeit ein großes Thema. Wie nehmen Sie die Debatten wahr? Sautermeister: Insgesamt sehe ich eine gewisse...

  • 09.03.23
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Zwischenruf
Wir brauchen eine neue Sicht auf Drogen

Gott schuf das Leben in seiner Vielfalt und damit auch die Pflanzen, die unsere Wahrnehmung verändern können. Um das Bewusstsein gezielt zu beeinflussen, nutzen Menschen diese Kraft psychoaktiver Substanzen. Von Michael Kleim Drogengebrauch gehört durch alle Zeiten zu den globalen Kontinuitäten der Menschheit. Drogen nehmen im Alltag, in der Heilkunst, in Religionen und innerhalb von Ritualen einen festen Platz ein. Demgegenüber hat mit Beginn des 20. Jahrhunderts eine Politik eingesetzt, die...

  • 08.03.23
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Sucht
Der Wein und die Menschen der Bibel

Wie heute ist vor 2000-3000 Jahren Alkohol, speziell Wein, ein geliebtes und gesellschaftlich geschätztes Genussmittel gewesen, das bei Menschen zum Lebensmittel, zur Lebensmitte werden konnte und sich schließlich als Suchtmittel entpuppte. Diese seit Jahrtausenden anhaltenden Erfahrungen spiegeln sich auch in den über 200 Erwähnungen von Wein in der Bibel wieder. Dabei entsteht ein äußerst differenziertes Bild über den (Umgang mit dem) Wein, lebensnah und teils unmissverständlich. Zehn...

  • 08.03.23

NS-Zeit
In Nohra begann, was in Auschwitz endete

Fünf Tage nach dem Brand des Berliner Reichstags entstand am 3. März 1933 in Nohra bei Weimar das erste Konzentrationslager in Deutschland. 260 KPD-Angehörige wurden hier in einer alten Kaserne interniert. Heute ist es fast in Vergessenheit geraten. Von Matthias Thüsing (epd) An der Reichstagswahl vom 5. März 1933 durften die Häftlinge des Konzentrationslagers Nohra noch teilnehmen. Sie bescherten dem Ort den höchsten KPD-Stimmenanteil in seiner Geschichte. Ein einziger Saal ohne Betten, kaum...

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