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Zum Reden gehört Zuhören

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„Eure Rede aber sei: Ja! Ja! Nein! Nein!“ Unter der Bergpredigt macht es Werner Thomas nicht, um zu erklären, warum er während seines AfD-Kuschelns die kirchlichen Ehrenämter nicht ruhen ließ.
Von Sabine Bujack
Dass seine Kritiker diesen Satz ebenfalls zitieren könnten, übersieht er. Auch, dass es nicht ausreicht, bloß Gespräche anzubieten. Gespräche als Rechtfertigungsversuche sind Einbahnstraßen. Bei den Recherchen im Kirchenkreis war wirkliches Verständnis für Thomas’ Frontenwechsel kaum zu spüren, eher Aufatmen, dass dieses als heikel empfundene Thema nun vom Tisch sei. Gespräche haben nicht viel gebracht. Nur den eigenen Standpunkt zu bekräftigen, ohne dem Gegenüber wirklich zuzuhören, also auf Argumente – auch nonverbale – einzugehen, ist keine Kommunikation.
Die Frage, wie mans mit der AfD hält, spaltet die Gesellschaft, Kirchenkreise, Gemeinden und Familien. Längst nicht jede Gemeinde ist in der komfortablen Lage, mehr Kandidaten zu finden als Wahlämter zu besetzen sind. Und wie sieht es erst dort aus, wo der blaue Wahlkampfwagen öfter hält als der Linienbus, um sich den berechtigten Frust über fehlende Schulen, Wirtshäuser, Läden und auch Pfarrer zunutze zu machen? Im Artikel 2 ihrer Verfassung gibt sich die EKM auch die Aufgabe, Menschen in Konfliktsituationen zu unterstützen, Gemeinschaft zu fördern und für den Zusammenhalt der Gemeinden zu sorgen.


Autor:Online-Redaktion |
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