Freitag vor 1
Unsere Seite 1 - Der Bollerwagen als Brauchtum?

- hochgeladen von Oliver Gierens
Namen für diesen Feiertag gibt es viele: „Vatertag“ ist eher in Westdeutschland gebräuchlich, „Herrentag“ oder „Männertag“ heißt er in anderen Regionen. All diese Bezeichnungen haben sich im jährlichen Brauchtum fest etabliert, aber sie gehen doch am Kern vorbei. Christi Himmelfahrt ist die korrekte Bezeichnung. Doch wer kann damit außerhalb von Kirchengemeinden noch etwas anfangen?
Stattdessen sieht man alljährlich – den unterschiedlichen Bezeichnungen zum Trotz – dasselbe Bild: Männer, die mit Bollerwagen oder Anhängern durch die Straßen ziehen, meist leicht bis mittelschwer angeheitert, dazu oft eine riesige Musikbox, aus der kräftige Bässe wummern. So war es auch gestern wieder, zwar friedlich und in guter Stimmung, aber doch weit entfernt von dem, was diesen Feiertag eigentlich ausmacht.
Daran kann man sicherlich Anstoß nehmen und den Verfall christlicher Kultur beklagen. Doch sieht es an Ostern und Weihnachten so viel besser aus? Weder bemalte Eier noch Geschenke-Konsumrausch lassen sich als christliches Brauchtum deuten. Man kann es auch so sehen: Wo sich christliche mit weltlicher Kultur vermischt, geraten Feiertage zumindest nicht in Vergessenheit. Die Bollerwagen an Himmelfahrt muss man trotzdem nicht mögen.
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Autor:Oliver Gierens |
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