EKD-Synode
Klimamanager und Sitzpolsterheizung

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Klimaschutz ist eines der großen Themen auf der EKD-Synode. Einer der Vorreiter: Die Nordkirche. Benjamin Lassiwe sprach mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, die auch EKD-Beauftragte für Schöpfungsverantwortung ist.

Warum will die Nordkirche klimaneutral werden?
Kristina Kühnbaum-Schmidt: Wir sprechen lieber von Treibhausgasneutralität, da dieser Begriff eindeutiger ist. Bereits in ihrem Klimaschutzgesetz 2015 hatte unsere Landessynode sich dieses Ziel für 2050 gesetzt und im Februar dieses Jahres auf 2035 vorgezogen. Wir haben uns dazu verpflichtet, weil wir Lebensräume für kommende Generationen und für unsere Mitgeschöpfe erhalten wollen.

Wie schwer ist es, das Thema in den Gemeinden zu vermitteln?
In vielen Gemeinden ist der große Wunsch spürbar, sich für Gottes Schöpfung und den achtsamen Umgang mit ihr zu engagieren. Dennoch schien vielen das Thema Klimawandel zwar wichtig, aber eher weit weg zu sein. Mittlerweile ist das deutlich anders geworden. Es geschieht bereits sehr viel: Nicht mehr benötigte Gebäude werden aus der kirchlichen Nutzung genommen, Gebäudehüllen werden gedämmt und Energieträger der Heizung auf erneuerbare Energieträger umgestellt. Klimaschutzmanager in den Kirchenkreisen und der Landeskirche bieten Beratung für die Kirchengemeinden an. Derzeit entwickeln wir auch eine digitale Wissensplattform, damit sich gute und bewährte Ansätze schneller in der Nordkirche verbreiten.

Wie reagiert die Kirche auf die aktuelle Energiekrise?
Etliche Gemeinden verlegen ihre Gottesdienste im Winter in die Gemeindehäuser. Andere Gemeinden schaffen Sitzpolsterheizungen an, die im Vergleich zur Beheizung des gesamten Kircheninnenraumes sehr viel weniger Energie benötigen. In Büros und Sitzungsräumen wird die Heizung auf maximal 19 Grad reduziert. Und Kirchenkreise und Landeskirche veröffentlichen Energiespartipps auf ihren Homepages und bieten Workshops zum Thema an.

Was muss künftig noch besser laufen?
Wir müssen Klimaschutz als Querschnittsaufgabe begreifen, denn vieles, was wir täglich tun, hat Einfluss auf unsere Treibhausgasemissionen. Ein besonders wichtiger Punkt ist das Verhältnis von Denkmalschutz und Klimaschutz, das wir neu justieren müssen. In unseren Gottesdiensten und unserer Spiritualität sollten wir Gottes Schöpfung und unsere Verbundenheit mit ihr theologisch bedenken. Energiekrise

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Kristina Kühnbaum-Schmidt | Foto: epd-bild/Thomas Lohnes
Autor:

Online-Redaktion

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