Sachsen-Anhalt
AfD gegen Landesmittel für Evangelische Akademie
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Magdeburg/Wittenberg (idea) – Die AfD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt fordert, die jährlichen Landesmittel für die dortige Evangelische Akademie in Höhe von 70.000 Euro zu streichen. Die Fraktion bringt dazu einen Antrag in den Landtag ein, der vom 16. bis 18. Dezember in Magdeburg tagt. Sie verweist darauf, dass die Akademie eng mit kirchlichen Finanzstrukturen verbunden sei. Die Fraktion bezweifelt, dass eine staatliche Kofinanzierung gerechtfertigt sei, „wenn erhebliche kirchliche Kapital- und Ertragsquellen zur Verfügung stehen“.
Auch der inhaltliche Kurs der Akademie sei kritisch zu betrachten. „Ihr ursprünglicher Anspruch, eine christlich orientierte Bildungsarbeit zu leisten, wird zunehmend durch eine einseitige politische Ausrichtung überlagert. Diese richtet sich erkennbar gegen die politische Opposition und führt zur Verwässerung traditioneller christlicher Werte“, heißt es in der Begründung. Damit erfülle die Einrichtung weder ihre staatsbürgerliche Bildungsaufgabe noch ihren kirchlichen Bildungsauftrag in angemessener Weise.
Akademiedirektor: Gesellschaftspolitische Arbeit im Visier
Der Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, Christoph Maier (Wittenberg), wies die Vorwürfe zurück. „Der vorliegende Antrag überrascht niemanden, der den Kurs der Partei verfolgt, die diesen Antrag gestellt hat. Er sagt mehr über die Mitglieder des Landesverbands einer vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuften Partei aus als über unsere Arbeit“, erklärte er. Die gesellschaftspolitische Arbeit der Evangelischen Akademie werde ins Visier genommen.
Die infrage gestellten Mittel verwende man überwiegend für Projekte in den Bereichen der kulturellen und politischen Bildung, so Maier. Eine Streichung träfe derzeit „ein wichtiges Projekt zur Antisemitismusprävention“ und würde zukünftig „zu einer schmerzlichen Reduzierung unseres Engagements“ in den genannten Arbeitsfeldern führen.
Laut Maier steht die Evangelische Akademie für eine freiheitliche Gesellschaftsordnung, in der Ausgegrenzte auf Schutz, Ermutigung und Unterstützung zählen könnten. „Das ist christlich, denn so hat es Jesus vorgelebt.“
Autor:Online-Redaktion |
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