Friedliche Revolution

Beiträge zum Thema Friedliche Revolution

Blickpunkt
Stimme für Frieden und Versöhnung: Friedrich Schorlemmer wurde am 16. Mai 1944 im brandenburgischen Wittenberge geboren. Mit seiner brillanten, verblüffend einfachen Rhetorik hat er in all den Jahrzehnten die Herzen und Köpfe der Menschen in Ost wie West gleichermaßen erreicht.  | Foto: Fotos (2): epd-bild/Paul-Philipp Braun
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Friedrich Schorlemmer
Streiter für eine friedlichere Welt

Die Erinnerung an die Friedliche Revolution ist wichtig, weil sie das Selbstbewusstsein und die Selbstachtung aller Deutschen stärkt, davon war Friedrich Schorlemmer stets überzeugt. Am 16. Mai wird der streitbare, hellsichtige Theologe mit Herz 80 Jahre alt. Von Bettina Röder Wir hoffen aber, dass man eines Tages sagen kann: Wir haben den Krieg verloren und können ihn nicht wiederfinden. Wir haben den Frieden gewonnen und wollen ihn nicht verlieren.“ Diese Worte einer großen Sehnsucht nach...

  • 16.05.24
Aktuelles

Gedenktage
Leipziger «Lichtfest»: Appell zu Solidarität mit Israel

Zahlreiche Menschen haben sich am Montagabend zu einem Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche versammelt. Die Journalistin Golineh Atai warnte in ihrer «Rede zur Demokratie» vor Autokraten und rief zum Kampf für Freiheit auf. Angesicht des Krieges in Israel ist beim Leipziger «Lichtfest» zur Solidarität mit dem Land aufgerufen worden. Die evangelische Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs appellierte beim Friedensgebet in der Nikolaikirche am Montag, an die Angegriffenen in Israel zu denken...

  • 10.10.23
Feuilleton

Theater
"Wir wollten ja nur eins: Freiheit"

Die Geschehnisse veränderten die Welt: Als im Herbst 1989 Tausende DDR-Bürger über die deutsche Botschaft in Prag die Flucht in die Freiheit antraten, war der Fall der Mauer nicht mehr weit. Jetzt kommen die dramatischen Ereignisse auf die Bühne. Von Dieter Sell (epd) Das Publikum drängelt sich vor der Treppe in den Waggon. Auch drinnen herrscht beklemmende Enge. Dazu ein uniformierter Typ, der die Menschen auf den Bänken im Zug mit finsterem Blick mustert. Unsicherheit und Ängste machen sich...

  • 23.05.23
AktuellesPremium

Wegbereiter der Friedlichen Revolution wird 80
Wehrhaft aus Überzeugung

Die Pressezensur der SED war unerträglich geworden. Und so erschien die Osternummer der Wochenzeitung „Die Kirche“ 1988 mit weißen Flecken. So manche Ausgaben der evangelischen Wochenblätter DDR-weit durften in diesem Jahr nicht gedruckt werden. Von Bettina Röder Am 16. Oktober demonstrierten 200 Menschen für Pressefreiheit, unter ihnen der Berliner Stadtjugendpfarrer Wolfram Hülsemann. Als Anwalt der jungen Menschen, die gegen die Unterdrückung durch den SED-Staat aufbegehrten, hatte er sich...

  • 13.04.23
AktuellesPremium
Der Anfang vom Ende: Trotz der Einschüchterung durch die Staatssicherheit in den Tagen nach dem Überfall auf die Umweltbibliothek kamen allabendlich zwischen 200 und 500 Menschen zu den Fürbittandachten in die Berliner Zionskirche. | Foto: Havemann-Gesellschaft/Sigbert Schefke
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Friedliche Revolution
Fünf Tage, die das Land veränderten

Vor 35 Jahren löste die Stasi mit dem Überfall auf die Ost-Berliner Umweltbibliothek eine einzigartige Protestwelle aus. Warum diese ein entscheidender Anstoß zur Friedlichen Revolution war. Von Bettina Röder Diese kalte Nacht zum 25. November 1987 konnte Hans Simon Zeit seines Lebens nicht vergessen. Wie er sich mit schwindender Kraft gegen die Tür seines Schlafzimmers stemmte, um seiner Frau Barbara die Schmach zu ersparen, sich vor den Stasi-Leuten ankleiden zu müssen. Die waren in...

  • 25.11.22
Aktuelles

40 Jahre Friedensgebete in Leipzig
Keine Demo ohne Gebet

Begonnen haben die Friedensgebete in Leipzig 1982 als Protest gegen die fortschreitende Aufrüstung im Kalten Krieg. Schon bald griffen sie auch andere Missstände der DDR auf und entwickelten sich schließlich zu einem festen Treffpunkt: Immer montags, 17 Uhr, kamen Menschen in der Nikolaikirche zusammen. Das ist – mit Ausnahme der Sommerpause – bis heute so. Für die Oppositionellen in der DDR waren die Kirchen ein geschützter Raum. Es sei wichtig gewesen, dass sich Menschen öffentlich äußern...

  • 13.11.22
BlickpunktPremium
Die Demonstrantin: Gesine Oltmanns gehört zum Vorstand der Stiftung Friedliche Revolution. 1989 war sie in Leipzig auf der Straße. Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs organisiert sie heute wieder Kundgebungen und bringt Poster an, wie hier vor der Leipziger Nikolaikirche. | Foto: Foto: Hans-Jürgen Röder
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Im Einsatz für die Demokratie
Angriff auf die Friedliche Revolution

Der "EuropaMaidan": Keine Gewalt – dieses Motto haben die Engagierten von ’89 verinnerlicht. Warum sie Putins Krieg nicht hinnehmen wollen und für die Ukraine streiten, hat einen Grund. Von Bettina Röder Ich klebe wieder einmal Plakate“, sagt Gesine Oltmanns und lacht. Auf den Straßen rings um die Leipziger Nikolaikirche bringt sie kleine Poster mit Einladungen an. Die Stiftung Friedliche Revolution, zu dessen Vorstand sie gehört, hat für den 9. Mai zur Kundgebung eingeladen. Wie überall im...

  • 15.06.22
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Glaube und Alltag

Andacht
Von Worten, die Gold wert sind

Liebe Leser*innen! Stellen Sie sich einmal vor: Sie kommen nach einem langen Arbeitstag nach Hause, Sie öffnen die Wohnzimmertür und sehen, da liegen Socken auf dem Boden, die Chipstüte auf dem Sofa, der Wäschestapel des Jüngsten noch an Ort und Stelle. Wie geht es Ihnen jetzt? Im gleichen Moment kommt ihr 15 Jähriger Sohn nach Hause. Welche Worte wählen Sie? Eine Mutter sagt mir: „Ich versuche es dann schon vorsichtig, um nicht zu viel Druck zu machen. Aber meistens entsteht ein Wortgefecht...

BlickpunktPremium

DDR
Enorme Portion Zivilcourage

Die Wende 1989/90 ist nicht auf ein einzelnes Momentum reduzierbar. Wichtigste Voraussetzung war das stetige Wirken kleinteiliger Bürgerrechts-bewegungen, wie im Uran-bergbaurevier Ronneburg. Von Frank Lange Einen wesentlichen Missstand stellte die Umweltsituation im Land dar. Besonders im Uranbergbau wurde das ökologische Defizit zwischen Anspruch und Wirklichkeit als Auslöser des Umbruchs deutlich. Im Vergleich zu staatlich organisierten Umweltverbänden stellten kirchliche und kirchennahe...

Aktuelles

Zahl der Woche
In 12 Zeitzeugeninterviews ...

.... berichten Menschen über ihr Engagement zur Zeit der Friedlichen Revolution sowie von ihrem persönlichen und politischen Werdegang. Die Video-Gespräche sollen nachzeichnen, wie sich Meinungs- und Pressefreiheit sowie demokratische Strukturen nach dem Mauerfall entwickelt haben. bit.ly/transformationszeit

  • 21.02.21
AktuellesPremium

Ostdeutsche sollen Selbstmitleid überwinden
Das unzufriedene Volk

Wenn es um die friedliche Revolution in der DDR geht, bürstet Detlef Pollack gängige Meinungen gern gegen den Strich. Die Wende sei keineswegs von den Intellektuellen und Bürgerrechtlern in der DDR bewirkt worden, argumentierte der Soziologe im vergangenen Jahr zum 30. Jahrestag des Mauerfalls. Es sei vielmehr der Aufstand der Normalbürger gewesen, der die Diktatur ins Wanken brachte. Jetzt, kurz vor dem 30. Jahrestag der Wiedervereinigung am 3. Oktober, provoziert der 1955 in Weimar geborene...

  • 28.09.20
Blickpunkt

Regimekritiker
"Wir haben die DDR porös gehalten"

Auch 30 Jahre nach dem Fall der Mauer sind Marie Luise und Michael Schulz mit ihrem Leben und Leiden in der DDR noch längst nicht fertig: "Man merkt doch, dass das in einem steckt. Das kann man nicht so einfach abschütteln", sagt die 65-Jährige. Das Ehepaar wohnt seit mehr als 40 Jahren in einem kleinen Siedlungshaus in Braunschweig und erinnert sich noch in allen Details an seine Erlebnisse als Regimekritiker in der SED-Diktatur: Repressalien, Bespitzelungen, Schikanen und Haft. Zwischen 1961...

  • 27.09.20
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Service + FamiliePremium
Fakt und Vorurteil: Die Unterschiede zwischen Ost und West würden sich mit der Zeit verwaschen, ist Victoria Thelemann überzeugt. "Wahrscheinlich beruht vieles, was als Fakt gilt, auf Vorurteilen“, sagt die Schülerin im Wettbewerbsfilm vor dem Wende-Denkmal auf dem Arnstädter Holzmarkt. | Foto: Foto: Screenshot Youtube
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Friedliche Revolution
Geschichte fängt zuhause an

Für ein Geschichtsprojekt über den Herbst 1989 haben Schüler der Arnstädter Emil-Petri-Schule mit Zeitzeugen gesprochen – ihren Eltern, Großeltern und Verwandten. Das Ergebnis: ein fiktives Online-Tagebuch und eine bleibende Erfahrung. Von Ines Rein-Brandenburg Zum wiederholten Mal hat der freiwillige Geschichtskurs an der Emil-Petri-Schule des Marien-stifts in Arnstadt einen Preis gewonnen. Die Schüler belegten den ersten Platz im Geschichtswettbewerb „Umbruchszeiten – Deutschland im Wandel...

Kirche vor Ort

Nachruf
Hans Jochen Genthe – Exzellenter Erfurter Erwachsenenbildner

Kurz nach seinem 93. Geburtstag ist Dr. theol. Hans Jochen Genthe am 5. August in Erfurt verstorben. Hierher war er vor einigen Jahren zurückgekehrt, nachdem er seinen aktiven Ruhestand zunächst in Eschwege verbracht hatte. Am Donnerstag, 13. August, lädt um 11 Uhr die Gemeinde zu einem Trauergottesdienst in die Predigerkirche zu Erfurt ein. 1927 in Mühlhausen/Thüringen geboren, war Hans Jochen Genthe als Soldat der Luftwaffennachrichtengruppe 1943 in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten,...

BlickpunktPremium

18. März 1990
Waggons ohne Lok

Zum ersten Mal können die Menschen in der DDR ihre Volkskammer-Abgeordneten frei wählen. Das Lutherhaus in Jena war zu dieser Zeit längst zu einer Zentrale für die Aktivitäten des Demokratischen Aufbruchs geworden. Ein Gemeindemitglied erinnert sich.  Von Doris Weilandt  Es verging kein Tag im Herbst und Winter 1989, an dem sich auf dem Gebiet der DDR nicht Grundlegendes veränderte. Doch für eine entscheidende Kurskorrektur bedurfte es eines Wechsels an der Spitze des Staates. Die Regierung war...

Kirche vor Ort

Gera
Krippenspiel erzählt Flucht nach Prag 1989

Gera (epd) - Auf ein alternatives Krippenspiel können sich die Besucher der Trinitatiskirche in Gera zu Weihnachten freuen. Im Mittelpunkt des von der Jungen Gemeinde selbst verfassten Stücks stünden wie in der biblischen Vorlage Maria und Josef, die nach der Geburt ihres Kindes ihre Heimat verlassen und fliehen müssen, kündigte Pfarrer Stefan Körner in Gera an. Anlässlich 30 Jahre friedlicher Revolution spiele diese Geschichte aber im Jahr 1989, fügte er hinzu. Im Stil einer...

  • 17.12.19
BlickpunktPremium

87-Jähriger wandert seit 1989
Sehnsuchtsort Brocken

Brocken-Benno: Es erscheint auf den ersten Blick verrückt, Benno Schmidt wandert, so oft es geht, auf den Brocken. Seit 30 Jahren hat er bislang 8 800 Mal den Harzgipfel bestiegen. Er kann nicht anders. Von Romy Richter Ich habe mich 28 Jahre lang geärgert, dass ich nicht auf den Brocken wandern konnte», sagt Benno Schmidt. Er erinnert sich heute, dass er von seinem Wohnort in Wernigerode aus immer sehnsüchtig zum Harzgipfel geschaut habe. Er konnte ihn ja sehen, aber er konnte dort nicht...

  • 17.11.19
Kirche vor Ort

Gedenken
Ökumenischer Gottesdienst zum 30. Jahrestag des Mauerfalls

Marienborn (epd). Mit einem Ökumenischen Gottesdienst ist am Samstagin der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn an den 30. Jahrestag von Grenzöffnung und Mauerfall in der DDR erinnert worden. Der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, und der Landesbischof der Evangelisch-luthersischen Landeskirche in Braunschweig, Christoph Meyns, berichteten in einer Dialogpredigt von ihren persönlichen Erinnerungen an dieses historische Datum. Kramer sprach von einem Tag...

  • 11.11.19
Kirche vor Ort

Mauerfall einmal anders
Elender kochten für Elender

Bereits zum zweiten Mal luden Elender ihre Mitbürger zum gemeinsamen Essen ein. Ortschafts- und Gemeindekirchenrat baten am 9. November im örtlichen Gemeindeamt zu Tisch.  Eine gute Gelegenheit um miteinander am Kamin ins Gespräch zu kommen. Und bei einem guten Essen erzählt es sich doch gleich viel leichter. "Wo warst du am 9. November?" "Wann bist du das erste Mal einfach so über die Grenze?" Viele berichteten von ihren ersten tastenden Fahrten gen Westen. "Wir standen immer im Stau, von...

Kirche vor OrtPremium

Rück- und Ausblick
"Wir sind diese Enkel"

Für das, was im Herbst 1989 in der DDR passierte, gab es eigentlich keine Worte. "Bürgerschaftliches Engagement" wird der Einsatz für Demokratie und Menschenrechte heute genannt. "Damals kam keiner auf die Idee, etwas Positives mit dem Begriff des Bürgerlichen zu verbinden", sagt Günter Buchenau rückblickend. Der Theologe war zur Wendezeit Super-intendent in Halle. Als er 1986 in die Stadt kam, stand ganz oben auf der Stellenbeschreibung: Arbeit mit den Gruppen. Und es gab derer viele, auch...

FeuilletonPremium

Porträt
Flugblätter hinterm Schlafzimmer

Der Theologe Stephan Bickhardt betrieb in der DDR einen Untergrundverlag. Er war Mitbegründer von "Demokratie Jetzt". Sein Antrieb war und ist der Wille zur Veränderung. Von Katharina Rögner Nichts bleibt so, wie es ist, und alles kann auch wirklich grundlegend besser werden", sagt Stephan Bickhardt, evangelisch-lutherischer Theologe und DDR-Bürgerrechtler. Das ist wohl das Lebensmotto des heute 60-Jährigen. Bereits als junger Mann setzte er sich für Veränderungen ein, für bessere...

  • 10.11.19

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