Experten fordern Alterskontrolle
Schutz vor Kindesmissbrauch im Internet

Kerstin Claus, Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM)) 
Beim Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch wurden seit dem Start über 50.000 Telefonate geführt.  | Foto:  epd-bild/Rolf Zoellner
  • Kerstin Claus, Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM))
    Beim Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch wurden seit dem Start über 50.000 Telefonate geführt.
  • Foto: epd-bild/Rolf Zoellner
  • hochgeladen von Praktikant G + H

Berlin (epd). Die unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus, spricht sich für eine strenge Alterskontrolle im Netz und bei der Nutzung sozialer Medien aus. "Altersgrenzen und die wirksame Überprüfung des Alters im Netz sind ein zentraler Baustein für den Kinder- und Jugendschutz im digitalen Raum", sagte Claus den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Junge Menschen müssten auch im digitalen Raum geschützt aufwachsen können. "Sie brauchen "Safe Spaces"." Deshalb brauche es angemessene Altersgrenzen für den Zugang von Kindern und Jugendlichen, bei denen Erwachsene ausgeschlossen werden können.

Aktuell sehe dies ganz anders aus, sagte Claus. Sie nannte als Beispiel die Chatfunktion von Onlinespielen. "Da haben Erwachsene derzeit unbegrenzt Zugriff auf junge Menschen und nutzen dies für sexuelle Anbahnung. Das kann so nicht bleiben", kritisierte sie.
Zudem würden Kinder und Jugendliche heute ungefiltert mit massiv belastenden Inhalten auf Social Media konfrontiert. "Auch hier muss digitaler Kinder- und Jugendschutz ansetzen", mahnte Claus.

Technische Lösungen allein reichen ihrer Ansicht nach nicht aus.
Auch die Eltern seien gefordert. "Sie müssen dazu lernen und hinschauen, was ihr Kind im Netz macht", sagte sie. "Die meisten überblicken nicht, wo ihre Kinder unterwegs sind und wo die Gefahren sind. Online ist Interaktion schon mit Vier- und Fünfjährigen möglich, da findet auch schon Cyber-Grooming statt."

Hintergrund ist ein aktueller Fall aus Hamburg. Dort hat die Polizei einen 20-Jährigen festgenommen, der Kopf einer internationalen Gruppe sein soll, die Kinder sexuell online missbraucht. "In dieser auf Selbstverletzung angelegten Form scheint der Fall aus Hamburg ein Extremfall zu sein", erklärte Claus. "Aber wir werden in Deutschland zunehmend mit ähnlichen Situationen konfrontiert sein. Wir sehen mittlerweile auch hier Fälle von Sextortion, in denen Minderjährige sexuelle Bilder von sich teilen und damit erpresst werden."

Autor:

Praktikant G + H

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.