Corona
Abstandsregeln widersprechen Bedürfnissen

Foto: pexels.com/Anna Shvets

Braunschweig (epd) - Die Corona-bedingten Abstandsregeln widersprechen nach Ansicht der Sozialpsychologin Simone Kauffeld tiefsitzenden menschlichen Verhaltensmustern. «In Krisensituationen wollen wir zusammenrücken. Dieses Bedürfnis steht im krassen Widerspruch zum Social Distancing, das uns das Virus abverlangt», sagt die Braunschweiger Professorin. Das Bedürfnis nach Nähe sei zu vertrauten Personen so groß, dass das Einhalten der Abstandsregeln schwerfalle. Im Umgang mit Fremden sei das anders. In der Psychologie spreche man von einem physischen Immunsystem und einem Verhaltensimmunsystem. «Das bedeutet, dass Menschen instinktiv Abstand halten von anderen, die krank sind oder krank sein könnten», sagte Kauffeld. In Alltagssituationen führe dies gerade in der Corona-Zeit zu einem regelrechten Alarm- und Stresszustand. «Jede Person ist ja theoretisch ansteckend und damit für mich gewissermaßen feindlich», sagte Kauffeld.  Die Sozialpsychologin meint jedoch, dass es gelinge, in der Pandemie «eine neue Sprache miteinander zu finden». Neue Begrüßungsrituale wie die Kontaktaufnahme über Ellenbogen oder Fußspitzen seien erst der Anfang.

Autor:

Online-Redaktion

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